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Sebastian Vettel: Ferrari-Stallorder ist überbewertet

Von Mathias Brunner
Pistenbesichtigung von Sebastian Vettel und seinen Technikern

Pistenbesichtigung von Sebastian Vettel und seinen Technikern

​Nach drei Rennen steht Ferrari mit leeren Händen da. Es hagelt Kritik für die Stallorder pro Sebastian Vettel und contra Charles Leclerc. Der vierfache Weltmeister Vettel findet: «Das Thema Stallorder wird überbewertet.

Kuriose Szene vor der Medienrunde mit Sebastian Vettel: Der Barstuhl, auf welchem der Heppenheimer sitzen soll, ist beschädigt. «Kein Problem», grinst Vettel, «das wird schon gehen.» Ich wage einen Kalauer: «Dein Stuhl bei Ferrari wackelt.» So richtig lachen kann der gegenwärtige WM-Vierte darüber nicht. Dazu ist die Lage bei Ferrari zu angespannt und mein Scherz zu billig. Nicht nur, dass mit dem schnellsten Auto des Testwinters kein einziger Sieg herausgefahren werden konnte, Ferrari steht auch wegen der Stallorder gegen Charles Leclerc am Pranger.

Vettel meint: «Es ist normal, dass nach einem Rennen jeder eine andere Meinung hat. Wir haben als Team versucht, Mercedes unter Druck zu setzen. Ich hatte in China den Eindruck, dass ich im ersten Teil der schnellere Mann war, also wollte ich an Charles vorbei und die Mercedes jagen. Aber das hat nicht funktioniert. Klar ist es einfach, nach dem Rennen die Stallorder zu kritisieren. Aber im Rennen war es richtig, das zu versuchen. Mir war schon klar, dass dies später heiss diskutiert werden würde, aber in gewisser Weise ist das für die Formel 1 ja auch gut – dann haben die Leute etwas zu reden.»

Ausserhalb von Ferrari gibt es um nunmehr drei Mal Stallorder in drei Rennen gegen Leclerc viel Wirbel. «Gegen innen ist das weniger turbulent», weiss Vettel. «Wir wissen, dass wir nach vorne wollen. Man kann schlecht ein Rennen vorhersagen. Es ist mehr der Rummel aussenrum, den niemand kontrollieren kann. Es ist wichtig, dass dieser Rummel nicht gegen innen dringt, und ich habe bislang den Eindruck, dass dies nicht passiert ist. Ich bin da ganz ruhig.»

«Es hat Priorität, dass wir als Team so viele Punkte als möglich einfahren. Ich verstehe, wenn die Leute Entscheidungen vom Ferrari-Kommandostand in Frage stellen. Nach dem Grand Prix hast du jeweils das halbe Fahrerlager, das glaubt, es könnte am Kommandostand die richtigen Entscheidungen treffen. In einem Rennen ist das ein wenig kniffliger.»

Spürt Vettel bei Leclerc eine gewisse Ungeduld? «Charles ist von der gleichen Leidenschaft durchströmt wie ich. Jeder will gewinnen oder das beste Resultat herausholen. Und klar deuten gewisse Funksprüche auf Ungeduld oder Hitzköpfigkeit hin. Aber wir dürfen nicht vergessen – wir sitzen ja nicht gemütlich zuhause auf dem Sofa, mit einem Drink in der Hand. Wir sitzen bei 300 Sachen in einem Rennwagen. Würden wir da am Funk ganz entspannt plaudern, dann würden die Menschen später sagen: ‘Was ist los mit dir? Ist dir das alles egal?’ Wir sind alle mit Feuereifer dabei, dabei kann ein Funkspruch halt auch mal ein wenig feurig ausfallen. Emotionen sind ein erheblicher Teil des Sports. Und so sollte es auch sein.»

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