Robert Kubica: Erster Strassen-GP seit Singapur 2010
Robert Kubica in Baku
Robert Kubica schätzt die missliche Situation bei Williams überaus realistisch ein. In Baku sagt der 34jährige Krakauer: «In den letzten Jahren haben wir gesehen, dass bei diesem Rennen fast alles möglich wird. Aber die Wahrheit ist – wir liegen so weit hinten, dass wir selbst von einem chaotischen Rennverlauf nicht profitieren können.»
Der Zweckpessimismus des Kanada-GP-Siegers von 2008 ist nachvollziehbar, aber ein Schimmer Hoffnung bleibt. Williams hatte auch 2018 das schlechteste Auto im Feld gebaut, und doch schaffte es Lance Stroll in Baku als Achter ins Ziel.
Kubica erwidert: «Das stimmt, aber damals war der Abstand von Williams zum Schluss des Mittelfelds kleiner als heute. Wenn ich mir anschaue, wie die ersten drei GP-Wochenenden des Jahres verlaufen sind, dann muss ich zum Schluss kommen – es ist beinahe unmöglich, in die Top-Ten zu fahren.»
Jetzt mal Hand aufs Herz: Macht das alles derzeit Spass? Kubica meint: «Klar wäre es schön, ein besseres Auto zu haben und richtig kämpfen zu können. Aber einen Formel-1-Renner zu fahren ist immer besser, als die Grands Prix vor dem Fernseher zu verfolgen. Ein GP-Auto zu beherrschen, ist immer ein gutes Gefühl.»
«Baku ist für mich Neuland. Ich habe im Rennsimulator versucht, ein wenig zu sehen, wo ungefähr die Strecke hinführt, aber leider ist unsere Simulation nicht besonders realistisch. Also fahre ich am Freitag auf die Piste und tue so, als hätte ich sie noch nie gesehen. Ich freue mich wirklich darauf – das ist mein erster Strassen-GP seit Singapur 2010!»
«Ich habe es immer gemocht, nahe an Mauern zu fahren. Von aussen betrachtet sieht Baku einfach aus, aber in Wahrheit ist es das nicht. Beim Pistenrundgang habe ich drei oder vier Stellen entdeckt, die knifflig sein werden. Mal sehen, wie sich unser Wagen hier benimmt. Hoffentlich besser als an den ersten drei GP-Wochenenden. Aber um ehrlich zu sein – grosse Hoffnungen mache ich mir nicht.»