Nico Hülkenberg: «Müssen Auto rasch weiterentwickeln»
Nico Hülkenberg
Für Nico Hülkenberg gab es in diesem Jahr erst einmal Punkte: Beim Saisonauftakt im Albert Park von Melbourne beendete er den Australien-GP als Siebter und erntete dafür sechs WM-Zähler. Bei den folgenden WM-Läufen in der Wüste von Bahrain und auf dem Rundkurs von Shanghai liess ihm sein Renault im Stich. Auch im teaminternen Qualifying-Duell steht es 2:1 für seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo, auf den der Deutsche grosse Stücke hält.
Im Fahrerlager von Baku erklärt der Emmericher: «Daniel ist offensichtlich ein ganz starker und guter Pilot. In China konnte man sehen, dass er bei Renault angekommen ist und sich nun im Team zuhause fühlt, weshalb er auch alles aus dem Auto herauskitzeln kann. Er verfügt natürlich auch schon über viel Erfahrung, und bisher hat er auch ein wirklich gutes Feedback gegeben. Das Gute ist, dass wir das Gleiche vom Team und vom Auto wollen, ich denke also, es ist sehr positiv und produktiv, dass er bei uns ist – er ist also eine gute Verstärkung.»
Auch über den Stadtkurs von Baku hat der WM-Siebte des Vorjahres nur Gutes zu sagen. Und das, obwohl er auf der zweitlängsten GP-Strecke im aktuellen WM-Kalender bisher nicht viel Glück hatte. Einzig beim ersten Formel-1-WM-Lauf in Aserbaidschan, der noch als Europa-GP abgehalten wurde, holte er als Neunter Punkte. 2017 und 2018 fiel er jeweils aus. Trotzdem schwärmt er: «Ich mag die Strecke hier, es ist ein spektakulärer, superschneller Rundkurs, eine Riesenherausforderung und auch etwas verrückt – im positiven Sinne. Die Rennen sind dank der ganzen Windschatten-Fahrten immer gut und die erste Kurve bietet die beste Überholmöglichkeit. Aber die ganze Szenerie und das gesamte Streckenlayout sorgen dafür, dass wir dort gute Rennen erleben. Es ist auch aus der Cockpit-Perspektive ein sehr unterhaltsamer Grand Prix.»
Dass er bisher nicht viel Glück hatte, entmutigt den ehrgeizigen Blondschopf kein Bisschen. «Ehrlich gesagt ist es gleichzeitig frustrierend, aber auch ermutigend, weil unser Tempo gut war. Natürlich gehört es dazu, dass man Probleme hat, und natürlich ist das nichts Gutes. Gerade zu Saisonbeginn ist es gut, wenn man fleissig Punkte sammelt. Aber positiv ist, dass wir ein gutes Tempo hatten. In den bisherigen Rennen waren wir mit mindestens einem Auto gut positioniert und holten Punkte. Deshalb habe ich das Gefühl, dass wir eine starke Basis haben. Aber die Leistungsdichte im Mittelfeld ist immer noch sehr hoch, und die Top-3-Teams sind offenbar immer noch weit voraus. Wir müssen also die Weiterentwicklung des Autos also vorantreiben und mehr Tempo finden.»