Gullydeckel-Crash in Baku: 15 mm fehlten zur Tragödie
George Russell
Die Gullydeckel-Affäre wr an diesem Trainingsfreitag in Baku das dominierende Thema. Claire Williams hat bereits angekündigt, dass sie von den Organisatoren verlangen wird – die Aserbaidschaner sollen für den entstandenen Schaden von rund 120.000 Euro aufkommen. Als der Williams über den aufstehenden Gullydeckel fuhr, sass der Engländer George Russell am Lenkrad. Der Mercedes-Junior enthüllt im Fahrerlager des Baku Circuit Circuit mit bleichem Gesicht: «15 Millimeter weiter oben, und ich wäre wohl ziemlich übel zugerichtet worden.»
«Der Schlag war immens, und mir war sogleich klar, dass ich über etwas drübergefahren sein musste. Aber ich hätte nie an einen Gullydeckel gedacht. Ich wurde ordentlich durchgeschüttelt. Später haben wir gesehen – nur 15 Millimeter höher, und das Teil wäre ins Cockpit eingedrungen, genau dort, wo ich sitze, und dann hätte alles viel schlimmer enden können.»
«Der Schlag war so enorm, dass der Motor gleich ausging. Nicht nur, dass der Motor ausging, auch der Bordfeuerlöscher ging an! Nach dem ersten Schreck taten mir vor allem die Mechaniker leid, die jetzt so viel Arbeit haben, um für mich ein neues Auto aufzubauen.»
«Ich weiss, welch strenge Anforderungen die FIA an die Pistenbetreiber stellt. So etwas wie mit diesem Gullydeckel sollte nicht, aber es kann halt passieren. Alle haben nach bestem Wissen und Gewissen ihren Job gemacht, aber gegen so etwas Skurriles wie mit diesem Deckel bist du eben nicht gefeit. Das ist einfach Pech.»
«Ich habe den kompletten Freitag verloren, damit gehe ich gewissermassen blind in den Samstag. Mir fehlen jetzt ungefähr 40 Runden Erfahrung auf meine Gegner. Ich werde auf die Bahn gehen und nichts Dummes machen. Ich tue am Samstagmorgen einfach so, als wäre dies das erste Training. Ich kann nicht voll angreifen. Ich muss zuerst meine eigenen Grenzen auf diesem Kurs finden.»