Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

FP3 Baku: Ferrari-Star Charles Leclerc wieder vorn!

Von Vanessa Georgoulas
Ferrari-Star Charles Leclerc war auch in der letzten freien Trainingsstunde auf dem Stadtkurs von Baku schneller als der Rest des Feldes. Sebastian Vettel blieb knapp zwei Zehntel langsamer.

Am Qualifying-Samstag wurden die GP-Stars zur letzten freien Trainingsstunde in Baku von knapp 17 Grad Aussen- und 44 Grad Streckentemperatur begrüsst. Da die Teams und Fahrer am Vortag durch einen losen Kanaldeckel den Grossteil des ersten freien Trainings eingebüsst hatten, kam den letzten 60 Trainingsminuten vor dem Abschlusstraining eine besonders hohe Bedeutung zu.

Entsprechend schnell füllte sich die 6 km lange Strecke: Alfa Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi führte gleich eine Reihe von F1-Autos an, als er die Boxengasse verliess. Der Italiener muss in der Startaufstellung um zehn Startplätze zurück, weil bei ihm die dritte Steuerelektronik seiner Antriebseinheit eingebaut werden musste. Straffrei erlaubt sind pro Fahrer und Saison nur deren zwei.

Noch schlechter sehen die Aussichten von Red Bull Racing-Star Pierre Gasly aus, der nach der Strafe für das verpasste Abbiegen an die Wage aus der Boxengasse starten muss. «Diese Strafe ist drakonisch», beschwerte sich Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner im Sky Sports F1-Interview. «Wenn er 50 kg Untergewicht gehabt hätte, wäre die Strafe nicht so hart ausgefallen.»

«Man hätte ihn auch einfach ans Ende des Feldes versetzen können. Man könnte ihn auch aus der FP2-Wertung nehmen, damit er keine Zeit hat, falls das Qualifying ausfällt und die Trainingszeiten wichtig sind. Nun wird er nicht um die Startplätze mitkämpfen können und die Zuschauer wurden der Chance beraubt, einen schnellen Renner auf der Bahn zu sehen», klagte der Brite weiter.

Ferrari gibt das Tempo vor

Auf der Piste hatten sich nach den ersten zehn Minuten auch die beiden Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas gesellt. Beide rückten auf den mittelharten Reifen aus und setzten sich an die Spitze, wobei der Finne mit 1:45,676 min die Nase vorn hatte. Allerdings nur solange, bis auch die rote Konkurrenz einen schnellen Versuch unternahm.

Charles Leclerc setzte sich gleich nach seiner ersten schnellen Runde mit acht Zehnteln Vorsprung auf die erste Position – vor seinen Teamkollegen Sebastian Vettel, der eineinhalb Zehntel langsamer blieb. Die beiden Teamkollegen hatten allerdings die weichen und somit schnelleren Gummis als die Mercedes-Gegner aufziehen lassen.

Das hielt Hamilton nicht davon ab, sich bei seinem zweiten Versuch auf den mittelharten Reifen die Führung zu sichern. Der fünffache Weltmeister blieb dabei vier Zehntel schneller als die Renner aus Maranello. Die neue Bestmarke von 1:43,929 min hielt sich allerdings auch nicht lange und es war wieder Leclerc, der mit 1:42,638 min die bis dato schnellste Baku-Runde in diesem Jahr schaffte.

Vettel tat sich etwas schwerer und blieb erst neun Zehntel hinter seinem jungen Stallgefährten, sodass Hamilton kurzzeitig die zweite Position übernehmen konnte. Dem Champion fehlten allerdings satte acht Zehntel auf die Bestzeit des Rennfahrers aus Monte Carlo. Vettel verkürzte seinen Rückstand daraufhin auf drei Zehntel und reihte sich damit wieder vor seinem WM-Titelkontrahenten ein.

Toro Rosso-Rookie Alex Albon schnell

Die Zuschauer am Baku City Circuit bekamen auch in dieser Session einige Verbremser zu sehen, etwa von Kimi Räikkönen, der sich in der ersten Kurve vertat, oder auch von Kevin Magnussen, der die dritte Kurve nicht richtig erwischte. Zur Halbzeit erwischte es auch Bottas und Romain Grosjean kurz nacheinander in der ersten Kurve.

Fünf Minuten zuvor hatte auch Max Verstappen endlich seine erste fliegende Runde unternommen. Der Red Bull Racing-Star blieb zwei Sekunden langsamer als Leclerc auf seiner besten Runde und musste sich deshalb vorerst mit der achten Position begnügen. Einen sehr viel stärkeren Eindruck hinterliess Toro Rosso-Talent Alex Albon, der sich lange auf der vierten Position halten konnte – sein Rückstand auf die Spitze betrug nur 0,923 sec.

Der Rookie wurde zwar auf den fünften Platz verdrängt, als die Mercedes-Piloten auf den weichen Reifen zur Zeitenjagd ausrückten, doch weder Hamilton noch Bottas kamen an die Ferrari-Zeiten heran. Dafür konnte Sergio Pérez mit einer schnellen Runde auf die fünfte Position vorrücken.

Während Leclerc die Bestmarke auf 1:41,604 min drückte, schob sich Verstappen mit 1:42,852 min auf die zweite Position zwischen die beiden Ferrari-Teamkollegen. Doch Vettel rückte nach einem längeren Aufenthalt an der Box noch einmal aus und kam mit 1:41,802 min bis auf zwei Zehntel an seinen Teamkollegen heran. Das reichte, um die zweite Position zurückzuerobern.

Dabei blieb es bis zum Schluss, hinter dem Ferrari-Duo und dem drittplatzierten Verstappen folgten Bottas, Hamilton, Daniil Kvyat, Magnussen, Albon, Pérez und Räikkönen auf den weiteren Top-10-Rängen. Ricciardo, Giovinazzi, Lando Norris, Carlos Sainz, Lance Stroll, Nico Hülkenberg, Grosjean, Robert Kubica, George Russell und Gasly komplettierten die FP3-Zeitenliste.

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