Formel 1: Abschied in der Unterhose

Robert Kubica (Williams): «Das war ein Weckruf»

Von Rob La Salle
Robert Kubica in Baku

Robert Kubica in Baku

​Die beiden Williams-Piloten waren froh, aus Baku abreisen zu können: Crash im freien Training von George Russell, Crash von Robert Kubica im Qualifying – viel Arbeit für das Formel-1-Schlusslicht.

Williams kommt nicht vom Fleck: Der junge George Russell wurde das unschuldige Opfer der Kanaldeckel-Affäre von Baku und konnte von Glück reden, dass er nicht schwer verletzt wurde. Sein polnischer Stallgefährte Robert Kubica crashte den anderen Wagen im Qualifying. Die beiden fuhren erneut als Team-Schlusslicht durchs Ziel – Mercedes-Zögling Russell wurde 15., Kubica kam auf Rang 16.

Russell, der mit einer schweren Erkältung angereist war, blickt so zurück: «Mehr war nicht zu machen. Wir wussten, dass die Rennstrecke von Baku für uns die ungünstigste aller Bahnen ist. Und dann ging alles schief: Ich war nach China übel erkältet, dann die Sache mit dem Gullydeckel, unsere Jungs mussten die Nacht durcharbeiten, damit ich am Samstag fahren konnte. Ich war wirklich froh, als mein Flieger aus Baku abhob.»

Kubica über seinen Crash vom Samstag: «Ein kleiner Fehler mit schwerwiegender Konsequenz. Ich berührte mit dem linken Vorderrad die Leitschiene am Eingang der Kurve. Der Einschlag war nicht so hart, aber dennoch wurde ich im Medical Centre durchgecheckt, für alle Fälle.»

«Ich kann mich bei den Mechanikern nur für ihre Arbeit bedanken. Wir haben beschlossen, aus der Boxengasse ins Rennen zu gehen, aber schon bald wurde mir klar, dass mit der Bremse etwas nicht stimmt.»

Inzwischen hatte die FIA bereits eine Untersuchung begonnen: Williams hatte den Wagen von Kubica zu früh in die Boxengasse gestellt, das ergab eine Durchfahrtsstrafe.

Kubica weiter: «Als ich die erste Kurve anbremste, landeze ich fast in der Mauer. Das war ein Weckruf! Wenn ich bremste, zog der Wagen nach links. Ab da versuchte ich nur noch, irgendwie ins Ziel zu kommen. Einfach war das nicht, denn ein solches Handling ist wenig vertraueneinflössend. Wenn die Mauern so nahe stehen wie in Baku, dann ist das wirklich ungemütlich.»

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