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Daniil Kvyat (Toro Rosso-Honda): «Wo ist der Speed?»

Von Rob La Salle
​Im Training zum Grossen Preis von Aserbaidschan war Daniil Kvyat regelmässig unter den schnellsten Zehn zu finden. Aber im Rennen verpuffte dieser Speed. Dem Russen ist unklar, was passiert ist.

Das Ende des Strassen-GP von Baku war skurril für Daniil Kvyat: Weil sich ausgerechnet der beste Angreifer der Branche verrechnete, Daniel Ricciardo, verpasste Kvyat es, in die folgende Linkskurve einbiegen zu können. Als der WM-Siebte von 2015 auf die Bahn zurückwollte, rumpelte Ricciardo ihm ins Auto – rückwärtsfahrend. Der Australier hatte vergessen, in den Rückspiegel zu blicken, bevor er mit Schmackes zurücksetzte. Die Schäden am Wagen von Kvyat waren letztlich zu grossen, um weiter zu machen. Aber das war in Baku nicht die grösste Sorge des 25-Jährigen.

Ein Blick in die Zeitenlisten: Das erste Training fiel wegen der Kanaldeckel-Affäre so gut wie flach, also klammern wir das mal aus. Im zweiten freien Training fuhr Kvyat die sechstbeste Zeit, das gleiche Ergebnis gelang ihm im dritten freien Training am Samstag. In Quali 1 erreichte Daniil die zwölftschnellste Zeit, in Q2 war er Neuntbester, letztlich erneut Sechstschnellster im Mehrkampf der bestsen zehn Piloten. Mit anderen Worten: Ein tolles Trainingsergebnis, das fürs Rennen nur das Beste erhoffen liess.

Aber im Rennen fiel der Russe mehr und mehr zurück, scheinbar machtlos gegen seine Gegner. «Wo ist unser Speed hingekommen?» fragte er sich nach dem vierten WM-Rennen. «Wir hatten auf einmal keinen Grip mehr, in den ersten fünf Runden sackte ich vom sechsten Platz auf Rang 12 ab. «Ich weiss noch nicht, was passiert ist, aber irgendetwas muss schiefgelaufen sein.»

Als Kyvat die weichen Pirelli los hatte und auf der mittelharten Mischung fuhr, lief es besser. «Ich war nicht schnell genug, um die McLaren gefährden zu können, aber immerhin konnte ich wieder halbwegs mithalten. Ich schätze, wir hätten einige Punkte erobern können, aber dann hat mich leider Daniel erwischt.»

«Mir war klar, dass Ricciardo zu diesem Zeitpunkt schneller unterwegs war als ich. Er hätte einfach ein wenig geduldiger sein müssen. Er hätte ein paar Kurven warten sollen, auf dem langen Vollgasstück zurück zu Start und Ziel hätte er mich wohl geschnappt.»

«Wir müssen nun herausfinden, was zwischen Training und Rennen passiert ist, warum wir unsere Konkurrenzfähigkeit eingebüsst haben. Ich bin sicher, unsere Leute werden dem auf die Spur kommen.»

Kvyat steht noch immer mit nur einem Punkt da, dank Rang 10 in Australien. Sein Stallgefährte Alex Albon wurde in Baku Elfter, er hat bislang drei Punkte erkämpft, als Neunter in Bahrain und Zehnter in China.

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