Formel 1: Abschied in der Unterhose

Verstappen: Kritik an Extrapunkt für schnellste Runde

Von Otto Zuber
Max Verstappen und Christian Horner

Max Verstappen und Christian Horner

Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn ist sich sicher, dass der Extrapunkt für die schnellste Rennrunde die gewünschte Wirkung zeigt. Red Bull Racing-Star Max Verstappen hat hingegen seine Zweifel.

Um die letzten Runden eines Grand Prix zu verbessern, entschieden sich die Formel-1- und FIA-Verantwortlichen dazu, ab diesem Jahr die schnellste Rennrunde mit einem Extrapunkt zu belohnen. Diesen gibt es allerdings nur, wenn der Schnellste des Rennens in die Top-10 und damit in die Punkte fährt.

Beim Saisonauftakt in Melbourne kämpften denn auch gleich mehrere Fahrer um den Extrazähler, und auch zum Schluss des China-GP wurde es dank der Aussicht auf einen zusätzlichen WM-Punkt nochmals spannend – Pierre Gasly schnappte sich diesen in der letzten Runde und löste damit Ferrari-Star Sebastian Vettel ab.

Nach den ersten drei WM-Läufen zog Formel-1-Sportchef Ross Brawn denn auch eine positive Bilanz. Der ehemalige Technikchef von Ferrari und Mercedes ist überzeugt, dass der Extrapunkt für die schnellste Rennrunde seine Wirkung nicht verfehlt hat. «Ich bin froh, dass sich die neue Regel positiv auswirkt», erklärte der Brite nach dem dritten WM-Lauf in China. «In Shanghai lief es, wie wir es uns vorgestellt hatten. Die Top-6-Positionen standen mehr oder weniger fest, doch weil Pierre Gasly einen guten Vorsprung auf Daniel Ricciardo im Renault hatte, entschied sich dass Red Bull Racing-Team, die Chance zu einem letzten Boxenstopp zu nutzen.»

«Dies, um dem Australier frische Reifen der weichen Sorte zu geben, damit er zum Schluss noch die schnellste Runde dreht. Es war grossartig, miterleben zu dürfen, wie er ganz am Ende dann persönliche Bestzeiten in allen drei Sektoren aufstellte und letztlich noch die schnellste Runde drehte», fügte Brawn an.

Doch für Red Bull Racing-Talent Max Verstappen steht fest: Die neue Regel kommt nur den Top-3-Teams zugute. «Es vergrössert einfach den Abstand zu den Teams, die dahinter folgen, wenn die Spitzenteams noch mehr Punkte holen können. Ich sehe keinen Vorteil darin», erklärte er gegenüber «Racefans.net». Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner verzichtete in Baku denn auch darauf, den Niederländer zum Schluss mit einem frischen Satz weicher Gummis auf Zeitenjagd zu schicken.

Der Brite erklärte hinterher: «Wir hatten keine weichen Reifen mehr, um das zu versuchen. Aber selbst wenn wir noch einen Satz übrig gehabt hätten, wäre das keine Option gewesen. Max war auf gutem Weg, zwölf Punkte einzufahren. Wir hätten für einen Punkt mehr nicht einen Ausfall riskiert.»

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