MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Barcelona-GP: Dritter Saisonsieg von Lewis Hamilton!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton legte den Grundstein für seinen Sieg beim Start

Lewis Hamilton legte den Grundstein für seinen Sieg beim Start

Den Spanien-GP nahm Mercedes-Pilot Valtteri Bottas von der Pole aus in Angriff, doch am Ende hatte sein Teamkollege Lewis Hamilton die Nase vorn. Max Verstappen komplettierte das Barcelona-Podest.

Die grosse Frage vor dem Start zum fünften WM-Lauf auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya lautete: Würden Pole-Setter Valtteri Bottas und sein Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton unbeschadet durch die erste Kurve kommen? Der fünffache Weltmeister meinte dazu: «Wir sind Profis, uns muss man nicht sagen, was wir zu tun haben. Wir haben in dieser Hinsicht klare Regeln, die wir das ganze Jahr durch befolgen.»

Tatsächlich schafften es die Spitzenreiter unbeschadet durch die erste Kurve – und das, obwohl Sebastian Vettel neben die beiden Silberpfeile zog. Der Ferrari-Star, der von der dritten Position gestartet war, verbremste sich aber, und verlor dadurch sogar eine Position an Max Verstappen, der seine Chance nutzte und nach der ersten Kurve am Heppenheimer vorbeizog. Dieser bestätigte seinerseits über Boxenfunk, dass er sich am rechten Vorderreifen einen Bremsplatten eingefahren hatte.

Weiter hinten gerieten erst Lando Norris in der dritten Kurve und daraufhin Kimi Räikkönen in der vierten Kehre neben die Piste. Der McLaren-Rookie fiel dadurch auf die siebzehnte Position zurück, der Weltmeister von 2007, der durchs Kies bretterte, fädelte sich danach am Ende des Feldes wieder ein und startete in der Folge eine Aufholjagd. Sein Teamkollege Antonio Giovinazzi bog bereits in der siebten Rennrunde an die Box ab, um sich die harten Reifen aufziehen zu lassen.

Vettel selbst geriet in der Folge unter Druck seines Teamkollegen Charles Leclerc, der aber vorerst nicht vorbeikam. In Runde 12 erfolgte der erwartete Positionswechsel der beiden Ferrari-Piloten und Leclerc konnte in der Folge auch schnell eine Lücke zu seinem Teamkollegen herausfahren. Seinem Vordermann Verstappen kam der Monegasse aber nicht näher.

Sein Stallgefährte erkundigte sich mehrfach nach einem Zeitfenster, um an die Box abzubiegen und den unliebsamen Bremsplatten loszuwerden. In Runde 20 war es soweit, aber weil das linke Hinterrad klemmte, betrug die Standzeit des Ferrari-Stars 4,4 sec – was Vettel auf den zehnten Platz zurückwarf. Der 52-fache GP-Sieger arbeitete sich in der Folge nach vorne, während auch die Red Bull Racing-Piloten an die Box abbogen. Verstappen holte sich die weichen Reifen und schaffte es, nur eine Position einzubüssen.

Auch Leclerc musste sich relativ lange an der Box gedulden, bis sein frischer Reifensatz am Auto war, wie sein Teamkollege wartete auch der Rennfahrer aus Monte Carlo 4,4 sec, weil es hinten links klemmte. Sehr viel schneller verliefen die Boxenstopps der beiden Mercedes-Fahrer in den Umläufen 27 und 28. Bottas, der als Erster abgefertigt wurde, stand 2,8 sec, Hamilton durfte nach 2,6 sec weiterfahren.

Zur Halbzeit führte der Brite das Feld mit mehr als acht Sekunden Vorsprung an. Dahinter folgten Bottas, Verstappen, Leclerc, Vettel, Gasly, Grosjean, Hülkenberg, Magnussen und Kvyat an. Hinter den Top-10-Positionen waren Albon, Sainz, Ricciardo, Pérez, Stroll, Norris, Räikkönen, Giovinazzi, Russell und Kubica unterwegs. Erst drei Umläufe später wechselten die Ferrari-Piloten erneut die Positionen, sodass nun Vettel auf dem vierten Platz unterwegs war.

«Sie haben sich definitiv drei Runden zu lange Zeit gelassen, um das hinzubekommen», kommentierte Ex-GP-Pillot und Sky Sports F1-Experte Martin Brundle. Vettel vergrösserte den Abstand zu seinem Teamkollegen schnell und gab dem Briten damit recht. 25 Runden vor dem Ende bog Seb noch einmal an die Box ab und durfte diesmal nach 2,2 sec wieder losfahren. Der Deutsche holte sich gleich eine Position von Gasly und auch Verstappen bog kurz darauf wieder an die Box ab, was ihn hinter Leclerc zurückwarf.

In der 46 Runde kam das Safety-Car zum Einsatz, weil sich Norris und Stroll in die Quere kamen. «Für mich ist das ein normaler Rennzwischenfall», analysierte Brundle, während die Wiederholung der Aufnahmen von Kvyats und Albons Boxenstopp offenbarte, dass sein Team die Reifen nicht zur Hand hatte, als die Renner an der Box ankamen. Die Regelhüter kündigten an, sich die Szene genauer anzuschauen.

Hinter Bernd Mayländer reihten sich Hamilton, Bottas, Verstappen, Vettel, Leclerc, Gasly, Grosjean, Magnussen, Kvyat, Sainz, Albon, Hülkenberg, Ricciardo, Pérez, Räikkönen, Giovinazzi, Russell und Kubica ein. Hamilton nutzte die Schleichfahrt, um sich gleich mehrfach zu beschweren. «Da ist ziemlich viel Kies auf der Strecke», klagte der fünffache Champion. Und er schimpfte: «Das Safety-Car ist zu langsam!»

Kaum war das Safety-Car weg, legte Hamilton einen starken Restart hin, während Leclerc auf der fünften Position von Gasly unter Druck gesetzt wurde. Auch das Haas-Duo Grosjean und Magnussen lieferte sich ein spannendes Rad-an-Rad-Duell, bei dem es auch zur Berührung kam, was Grosjean neben die Strecke brettern liess. Die gleiche Szene wiederholte sich in Runde 57, weil sich die beiden Teamkollegen einen beachtlichen Zweikampf um die siebte Position lieferten.

Nach 66 Rennrunden durfte Hamilton seinen dritten Saisonsieg und den 76. GP-Triumph seiner Karriere feiern. Ausserdem sicherte er sich den Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde. Bottas und Verstappen komplettierten das Podest. Auch für Vettel, Leclerc, Gasly, Magnussen, Sainz, Kvyat und Grosjean gab es Punkte. Albon, Ricciardo, Hülkenberg, Räikkönen, Pérez, Giovinazzi, Russell und Kubica sahen zwar die Zielflagge, gingen aber leer aus.

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