Gene Haas verhöhnt Formel 1 als «Thermometer-WM»
Gene Haas
In Spanien hat der Haas-Rennstall endlich wieder zeigen können, wie gut das 2019er Auto ist: Rang 7 von Kevin Magnussen, Platz 10 für Romain Grosjean, damit sind die US-Amerikaner in der Markenwertung auf den sechsten WM-Rang vorgerückt. Die grösste Achillesferse des Autos: der Gebrauch der Reifen. Teamchef Günther Steiner: «Wir haben die allergrösste Mühe damit, die Reifen im Rennen zum Arbeiten zu bringen. Bei einigen Rennen war nur Williams noch schlechter als wir. Auf einem Kurs wie Barcelona, wo die Reifen tüchtig durchgeknetet werden, fällt das weniger ins Gewicht, daher haben wir beim letzten Rennen besser ausgesehen als zuvor.»
Am Circuit de Barcelona-Catalunya hat sich auch Teambesitzer Gene Haas zur Reifenproblematik geäussert. Der 66-Jährige spottet: «Das ist eine Thermometer-WM – wir veranstalten hier Spielchen mit Temperaturmessungen, statt einen Rennwagen einzusetzen.»
«Unser Start in die Saison war miserabel. Der Speed im Abschlusstraining stimmt, wir sind schnell genug auf eine oder zwei Runden. Aber dann verlieren die Walzen Temperatur, und wenn das passiert und du die Pirelli nicht mehr ins richtige Betriebsfenster zurückbringst, dann bist zu verloren.»
«In Spanien war es wärmer als an den GP-Wochenenden zuvor, das hat das Problem kaschiert. Aber beim Neustart war es wieder zu sehen: Da war Grosjean rundenlang am Rudern. Als die Reifen auf Temperatur waren, lief es wieder gut. Manchmal habe ich den Eindruck – es ist reine Glückssache, das korrekte Temperaturfenster zu treffen. Es wäre wirklich schön, wenn Pirelli Reifen bauen würde, die nicht ganz so temperatursensibel wären.»
Nochmals Günther Steiner: «Wir wissen, dass wir ein gutes Auto haben. Nur können wir das auf gewissen Strecken nicht zeigen. Es ist an uns, eine Lösung zu finden, dass wir die Walzen überall zum Funktionieren bringen.»
Gene Haas erkennt: «Der Kampf im Mittelfeld ist ein heisser Tanz. Wenn wir uns da behaupten wollen, müssen wir in Sachen Top-Speed zulegen. In Spanien waren wir auf den Geraden zu langsam, unser Auto baute zu viel Luftwiderstand auf, daher konnten wir den Vorteil des kraftvollen Ferrari-Motors zu wenig nutzen.»