Christian Horner: «Honda macht weiter Fortschritte»
Christian Horner und Mattia Binotto in Barcelona
Davon träumten im vergangenen Winter viele Grand-Prix-Fans: Ein Mehrkampf um den Titel zwischen den Piloten von Mercedes-Benz, Ferrari und Red Bull Racing-Honda. Die Realität sieht hingegen so aus – fünf Rennen, fünf Mercedes-Siege. Dank regelmässiger Spitzenplatzierungen ist Max Verstappen für Red Bull Racing-Honda WM-Dritter, vor dem Ferrari-Duo Vettel und Leclerc. Was fehlt RBR noch, um wie 2018 siegfähig zu sein?
Teamchef Christian Horner sagte in Barcelona: «Wir sind noch nicht so konkurrenzfähig wie Ende 2018 aus einer Kombination von Gründen. Die 2019er Generation der Pirelli-Reifen hat eine weniger dicke Auflagefläche, der Reifen ist dadurch steifer geworden. Wir sind Ende 2018 sehr gut mit den früheren Pirelli zurechtgekommen. Ich schätze, die Kombination aus geänderten Reifen und frischem Aerodynamik-Konzept hat uns nicht geholfen.»
«Bei der Aerodynamik hat sich unser Auto über die Jahre Schritt um Schritt entwickelt. Das Frontflügelkonzept zu ändern, ist eine heikle Sache, und wir müssen alle Faktoren wieder in die richtige Balance bringen, um schnell zu sein.»
Der Baumeister von vier WM-Titeln 2010 bis 2013 sieht den Rennstall aus Milton Keynes «auf gutem Weg. Es geht in der Formel 1 immer um Evolution. Wir legen bei der Chassis-Seite stetig zu, und Honda macht beim Motor Fortschritte. Die Standfestigkeit ist gemessen an früheren Jahren sehr gut. Der Leistungszuwachs stimmt. Aber unsere Gegner ruhen sich nicht aus. Ferrari hat einen verbesserten Motor auf Spanien vorgezogen, Renault hat ebenfalls nachgelegt, und Mercedes wird das in Kanada tun. Was die Konkurrenz macht, das können wir nicht beeinflussen. Mit unserem eigenen Programm sind wir zufrieden.»
Klar fragen sich viele Formel-1-Freunde nach fünf Mercedes-Doppelsiegen in Folge: Ist diese WM gelaufen? Christian Horner findet: «Mercedes prägt diese WM, sie haben an fünf Wochenenden nur drei Punkte preisgegeben, für die beste Rennrunde. Aber eine Formel-1-Saison ist sehr lang, und grundsätzlich kann jeder geschlagen werden. Keine Erfolgsserie dauert ewig. Wir haben alle Fähigkeiten und Werkzeuge, um ihnen tüchtig einzuheizen, und genau das werden wir machen.»