Formel 1: Abschied in der Unterhose

Keine Änderungen: Ferrari weiterhin chancenlos?

Von Andreas Reiners
Mattia Binotto

Mattia Binotto

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ist vor dem siebten Saisonrennen in Kanada sehr ehrlich. Er kündigte an, dass es vorerst keine Änderungen am SF90 geben wird.

Pressemitteilungen vor einem Rennwochenende sind in der Regel ein Sammelsurium an Phrasen. Wie toll das ganze Ambiente, das Drumherum beim siebten Rennen der Formel-1-Saison in Montreal sein wird, betonen die Beteiligten so oft es geht.

Natürlich gehört auch die Stadt dazu, die das Ganze abrundet. Dann noch ein bisschen Vorfreude, dass es generell weitergeht und dass man sein Bestes geben wird – fertig ist die Vorschau.

Manchmal sind aber auch ein paar interessante Informationen zu finden. Zum Beispiel die, dass Ferrari vorerst keine Änderungen mehr am Auto vornehmen wird.

Bislang war der SF90 als Gesamtpaket nicht stark genug, um mit Mercedes mithalten zu können, die Silberpfeile dominieren das Geschehen in der Königsklasse nach Belieben. Sechs Siege feierte Mercedes in sechs Rennen, vier davon gingen an Lewis Hamilton.
Sebastian Vettel und Charles Leclerc hecheln hinterher, kämpfen mit einer stumpfen Waffe. Was vorerst wohl auch so bleiben wird.

Denn Teamchef Mattia Binotto sagte im Vorfeld des siebten Saisonrennens in Kanada am kommenden Wochenende: «Wir wissen, dass wir im Moment nicht konkurrenzfähig genug sind.»

Aber, so der Italiener: «Vorerst werden wir keine weiteren Änderungen am Auto vornehmen, die einen deutlichen Einfluss auf die Probleme haben werden, die wir seit Saisonstart festgestellt haben.»

Der Circuit Gilles Villeneuve sei allerdings eine «komplett andere» Herausforderung, so Binotto. In der Tat sollte der Kurs dem Ferrari weitaus besser liegen.

Binotto: «Topspeed, Bremseffizienz und Traktion sind entscheidend. Wir kommen dort an, um unser Bestes zu geben und die Fehler der vergangenen Rennen hinter uns zu lassen.»

Vettel hatte nach dem Monaco-GP seine Probleme mit dem Auto erläutert. «Ich hatte in diesem Jahr schon einige schwierige Augenblicke, in denen ich mit dem Auto zu kämpfen hatte. Das Gefühl ist noch nicht so gut, als dass ich alles aus dem Auto herausquetschen könnte.»

Zuerst müsse man das Auto ins richtige Arbeitsfenster bringen, was auch das Reifenmanagement erleichtern würde, ist sich Vettel sicher: «Wir brauchen mehr Performance, was uns wohl auch helfen würde, die Reifen öfter zum Funktionieren zu bringen.» Und er fügte an: «Bisher war das nicht die einfachste Angelegenheit, aber ich kann spüren, dass unser Auto noch mehr Potenzial hat, genauso wie das Team.»


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