Formel 1: Abschied in der Unterhose

Vettel: Duell mit Leclerc ist positiv für Ferrari

Von Andreas Reiners
Charles Leclerc und Sebastian Vettel

Charles Leclerc und Sebastian Vettel

Das teaminterne Ferrari-Duell zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc sorgt seit Saisonbeginn für kontroverse Diskussionen. Vettel betont vor allem das Positive.

Im Grunde ist es nur eine Frage der Zeit, bis es so richtig knallt. Bis sich Sebastian Vettel und Charles Leclerc gegenseitig in die Kiste fahren. Und eine riesige Debatte auslösen.

Diskussionen gibt es schon jetzt, auch ohne großen Crash, der bei solch engen teaminternen Zweikämpfen beim Blick auf die Geschichte des Sports quasi unausweichlich ist.

Doch Vettel, der mit 82 Punkten nach sechs Rennen einen Vorsprung von 25 Punkten auf Leclerc hat, sieht und betont das Positive. «Ich denke, dass es positiv ist. Wir pushen uns gegenseitig», sagte Vettel.

Vettel fährt seit 2015 für die Scuderia, und bis zur vergangenen Saison war stets Kimi Räikkönen an seiner Seite. Der gelassene Finne, dazu ein Kumpel, brachte den Status Vettels nie ernsthaft in Gefahr.

Räikkönen galt immer als brave Nummer zwei, die Vettel unterstützt hat, anstatt ihm das Leben schwer zu machen. «Um fair und respektvoll zu bleiben, würde ich nicht sagen, dass ich in der Vergangenheit einfache Teamkollegen hatte. Ich glaube nicht, dass Kimi langsam ist. Natürlich sind sie unterschiedlich: Verschiedene Menschen, verschiedene Fahrer, verschiedene Stile», sagte der Deutsche.

Leclerc ist jung, ehrgeizig, talentiert. Mit großen Zielen, er hat seine Karriere noch vor sich. Er hinterfragt jede Entscheidung des Teams, akzeptiert seinen Status hinter Vettel, wenn auch nicht ohne Grummeln.

Vettel: «Es wurde schnell ersichtlich, dass Charles sehr talentiert und sehr schnell ist. Es ist aber eine gute Situation für das Team, zwei Fahrer zu haben, die das Auto ans Limit pushen, die Grenzen erkunden, sie entdecken und dabei helfen, sie zu lösen.»

Die ganze Situation setzt Vettel zu, ist sich DTM-Chef Gerhard Berger sicher. In der «Gazzetta dello Sport» erklärt er: «Vettel muss sich wie zuhause fühlen, er braucht eine entspannte Atmosphäre. Derzeit leidet er und kann nicht 110 Prozent geben. Das war schon mit Ricciardo bei Red Bull so.»


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