Robert Kubica: «Einige dachten, ich schaff das nicht»
Robert Kubica kam in Monaco an Antonio Giovinazzi und George Russell vorbei
Seit dem folgenschweren Rallye-Unfall im Frühjahr 2011, bei dem sich Robert Kubica den rechten Arm stark verletzt hatte, liess der ehrgeizige Rennfahrer nichts unversucht, um seine vielversprechende GP-Karriere fortzusetzen. Dank Williams hat das Formel-1-Comeback in diesem Jahr geklappt.
Allerdings gestaltet sich dieses schwerer als erwartet, denn der Renner aus Grove ist der restlichen Konkurrenz hoffnungslos unterlegen. So kam Kubica in den ersten fünf WM-Läufen des Jahres jeweils als Letzter über die Ziellinie, erst in Monaco nahm ihm Alfa Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi die Schmach des letzten Platzes ab.
Der Italiener hatte es zuvor im Rennen geschafft, einen Crash mit Kubica zu produzieren, was den Polen wieder ans Ende des Feldes zurückwarf. Damit waren die beiden Positionen, die er auf der Startrunde gegen seinen Teamkollegen George Russell und den Ferrari-Junior im Auto aus Hinwil gewonnen hatte, wieder hin.
«Ich habe nach dem Start zwei Positionen nach vorne rücken können, und in den ersten Runden muss man auch sehr auf seine Reifen achten und sein Tempo regulieren», berichtete Kubica nach dem Rennen.
«Nach der Safety-Car-Phase konnte ich meine Gegner hinter mich halten, doch ich wusste, dass ich noch reinkommen musste. Es gab auch die Chance auf Regen, der dann auch kam, aber halt nur ganz leicht. Deshalb ging unsere Strategie nicht auf», seufzte der 34-Jährige. «So läuft es beim Rennfahren manchmal», fügte er mit Blick auf seinen Crash mit Giovinazzi an.
Immerhin konnte er seinen Kritikern beweisen, dass die eingeschränkte Bewegungsfreiheit seines rechten Arms in den engen Häuserschluchten von Monte Carlo kein Problem darstellte. «Ich wusste, dass es kein Problem sein würde. Aber ich glaube, viele Leute dachten, dass ich hier nicht einmal in der Lage sein würde, das Lenkrad einzuschlagen.»
«Aber ich denke, ich habe mich gut geschlagen», stellte sich Kubica selbst ein gutes Zeugnis aus. «Ich kann zufrieden mit meiner Leistung sein, auch wenn das Ergebnis am Ende natürlich auch besser hätte ausfallen können. Einige dachten, ich schaffe das nicht und würde in der ersten Kurve der ersten Rennrunde jeweils ein Problem durch meinen Arm haben, aber in allen bisherigen Saisonläufen lief es diesbezüglich wirklich gut – auch auf der ersten Runde, wenn eine Art Racing-Instinkt gefragt ist.»