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Requiem für Niki Lauda: Viele Stars in Wien

Von Mathias Brunner
Niki Lauda

Niki Lauda

​Zu den Trauerfeierlichkeiten für Niki Lauda sind sehr viele Prominente nach Wien gereist. Sie haben bei der Totenmesse im Stephansdom vom dreifachen Formel-1-Weltmeister Abschied genommen.

Niki Lauda hat das Leben vieler Menschen berührt. Die Grand-Prix-Fans bewundern ihn für seine sportlichen Leistungen und einen beinahe unmenschlichen Kampfgeist. Am 20. Mai war der Wille dieses grossen Mannes aber erschöpft, der Körper konnte einfach nicht mehr. Niki Lauda ist im Beisein seiner Familie in Zürich friedlich eingeschlafen, nach Komplikationen mit einer seiner Spendernieren.

Am verregneten Morgen dieses 29. Mai haben Tausende im Dom Abschied am Sarg des 25fachen Grand-Prix-Teilnehmers genommen. Zahlreiche Menschen haben geweint. Viele hunderte Trauergäste erhielten auch die Gelegenheit, an der Totenmesse teilzunehmen, die um 13.00 Uhr unter Leitung von Dompfarrer begann.

Das Requiem fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, Film- und Tonaufnahmen wurden von der Familie Lauda untersagt. Die Feier dauerte eine gute Stunde, dann wurde der Sarg aus dem Dom getragen, die Beisetzung findet dann im kleinsten Familienkreis statt. Niki Lauda soll auf dem Neustifter Friedhof zur letzten Ruhe gebettet werden, wo auch seine Mutter begraben ist.

Viele Prominente wollten sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen, sich von ihrem Wegbegleiter zu verabschieden. An der Trauermesse nahmen unter Anderen teil:

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton
Mercedes-Teamchef Toto Wolff
Ex-Formel-1-Fahrer David Coulthard
Red-Bull-Rennchef Dr. Helmut Marko
Formel-1-Weltmeister Alain Prost
Physiotherapeut Jo Leberer
FIA-Präsident Jean Todt
Formel-1-CEO Chase Carey
Formel-1-Sportchef Ross Brawn
Ski-Legende Karl Schranz
Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet
Ex-Rennstallbesitzer Walter Wolf
Ex-GP-Star Jean Alesi
Der abgesetzte Bundeskanzler Sebastian Kurz
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner
Arturo Merzario, der 1976 zusammen mit anderen Piloten Niki Lauda aus dem Feuer gezogen hat
Ex-Gouverneur und Filmschauspieler Arnold Schwarzenegger
Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart
GP-Sieger Jacques Laffite
GP-Sieger und Langstreckenlegende Jacky Ickx
GP-Sieger Gerhard Berger
Bundespräsident Alexander Van der Bellen
Die Ski-Legenden Franz Klammer und Hermann Maier
Ex-Formel-1-Fahrer Alexander Wurz
Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg
Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell
Ex-Ferrari-Direktor und –Teamchef Luca Montezemolo
Daniel Brühl, der im Kinofilm «Rush» Niki Lauda grandios verkörpert hat
Der Sänger Andreas Gabalier
Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto
Toro Rosso-Teamchef Franz Tost
Ex-Formel-1-Teamchef Flavio Briatore
Ex-Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali
Racing Point-Teamchef Otmar Szafnauer
Ex-Formel-1-Pilot und Sportwagen-Weltmeister Mark Webber
Teamchefin Claire Williams
Williams-Pilot George Russell
Haas-Teamchef Günther Steiner
Tennis-Legende Boris Becker

In der Kirche zu sehen: ein Kranz von der Familie des deutschen Rekord-Champions Michael Schumacher. Auf einem Band stand: «Einmal sehen wir uns wieder. Deine Schumis.»

Dompfarrer Anton Faber zu Beginn des Requiems: «Sterben bedeutet nicht nur Verlust. Sterben bedeutet für uns Christen auch Ankommen und Heimkommen. Wir beten in dieser Stunde, dass Niki angekommen ist.» Pfarrer Faber sprach auf Deutsch, für die Gäste aus dem Ausland standen Kopfhörer für eine Simultan-Übersetzung zur Verfügung.

Nach den einleitenden Worten des Geistlichen wurde das Lied «Amazing Grace» (erstaunliche Gnade) gespielt. Das Lied zählt zu den beliebtsten Kirchenliedern der Welt.

Nikis früherer McLaren-Stallgefährte Alain Prost las anschliessend auf Englisch aus dem Buch Jesaja des Alten Testaments vor.

Anton Faber begann dann mit der Predigt. Er betonte angesichts der Schicksalsschläge für Niki Lauda, der liebe Gott habe ein paar Mal besonders über ihn gewacht, nach dem Feuer-Unfall auf dem Nürburgring 1976 oder nach dem Absturz einer Lauda-Air-Maschine 1991. Pfarrer Faber: «Niki Lauda hat sich immer wieder zurückgekämpft.»

Die Fürbitten waren besonders herzergreifend, denn sie wurden von Niki Laudas zehnjährigen Zwillingskindern Max und Mia vorgetragen.

Dann gab es eines der Lieblingslieder von Niki Lauda, «Fast Car» von der US-amerikanischen Sängerin Tracy Chapman. Alle Lieder wurden von Laudas Witwe Birgit zusammengestellt. So wie später auch der Song «Hero» von «Family of The Year».

Pfarrer Faber sagte: «Seine Geradlinigkeit, sein Mut und sein Tatendrang machten ihn für viele zum Massstab. Für die Familie hatte er viel zu verschenken.»

Anton Faber sprach ausdrücklich Weltmeister Lewis Hamilton an: «Sie, Lewis Hamilton, als fünffacher Weltmeister in unserer Mitte, haben ihm den Sieg beim Grand Prix gewidmet. Das ist ein starkes Zeichen dafür, dass der Tod nicht das letzte Wort hat.»

Dann begannen Reden von Arnold Schwarzenegger, Gerhard Berger und Alexander Van der Bellen. Der Bundespräsident sagte: «Lauda hat gezeigt, wie weit man es bringen kann und wie man aus Fehlern lernen kann. Seine Titel gaben Österreich Selbstbewusstsein und haben uns stolz gemacht.»

Auch der frühere Kanzler Sebastian Kurz ergriff das Wort: «Er hat jenen Menschen Kraft gegeben, die Unfälle oder Schicksalsschläge erleiden. Er hatte immer wieder die Kraft aufzustehen.»

Gerhard Berger sagte: «Ich ziehe mein imaginäres Kapperl vor dir. Ich hoffe, wir sehen uns wieder, mein Freund.»

Weltstar Arnold Schwarzenegger meinte: «Niki hatte keine Limits: Weder bei der Geschwindigkeit, noch bei seinen Siegen, wie er sein Leben lebte, geschäftlich und in der Liebe für seine Familie. Als ich überlegte, Gouverneur von Kalifornien zu werden, hat er mir geraten: ‚Nicht reden, machen!’»

Am Ende des Requiems wurde der Sarg aus dem Dom getragen, getragen von Angestellten der Bestattung Wien, begleitet von der Familie Lauda und den Racern Marko, Alesi, Piquet, Hamilton, Rosberg, Bottas, Prost und Berger.

Sehr ergreifend, wie Lewis Hamilton den Arm um Niki Laudas Sohn Lukas legte. Der Wagen der Bestattung Wien fuhr dann, eskortiert von Polizei-Motorrädern, zum Friedhof.

Niki Lauda wird mit Rennoverall und dem berühmten roten Helm beerdigt, im engsten Familienkreis.

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