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Niki Lauda-Trauerfeier in Wien: Der Himmel weint

Von Mathias Brunner
​Seit 8.15 Uhr ist im Wiener Stephansdom der Sarg der Rennfahrerlegende Niki Lauda aufgestellt, die Menschen können vom dreifachen Weltmeister Abschied nehmen. Auch der Himmel weint.

Niki Lauda ist am 20. Mai in Zürich verstorben, neun Tage später erhalten die Menschen die Gelegenheit, sich von der Rennfahrerlegende zu verabschieden. Kurz vor acht Uhr traf der hellbraune Sarg beim Stephansdom ein, wo sich schon viele Menschen versammelt hatten, um dem 25fachen GP-Sieger die letzte Ehre zu erweisen.

Das Wetter passt zu den Gesichtern vieler Menschen: Der Himmel weint. Mitarbeiter der Bestattung Wien trugen den Sarg in den Stephansdom, wo die Menschen bis 12.00 Uhr die Gelegenheit haben, sich von ihrem Niki zu verabschieden. Niki Laudas Witwe Birgit legte einen Kranz nieder, Nikis Sohn Lukas einen leuchtend roten Rennhelm. Hinter dem aufgestellten, geschlossenen Sarg ist ein Porträt des dreifachen Formel-1-Weltmeisters aufgestellt, natürlich mit dem berühmten roten Kapperl.

Dompfarrer Toni Faber sagte: «Wir nehmen heute Abschied von unserem Niki Lauda.» Der Geistliche segnete den Sarg mit Weihwasser und Weihrauch, es folgten Gesändge und Gebete. Pfarrer Faber und die Trauerfamilie verliessen daraufhin den Stephansdom. Dann wurden die Menschen in den Dom eingelassen.

Pfarrer Toni Faber kann sich gut an den Tag erinnern, als Niki Lauda auf dem Nürburgring seinen Feuerunfall hatte. «Den 1. August 1976 vergisst kein Österreicher, es war der Tag, an dem wir Niki Lauda fast verloren hätten und an dem die Reichsbrücke eingestürzt ist. Ich habe damals auf dem Heimweg von einem Jungschar-Lager davon erfahren. Als 14-Jähriger hätte ich nie damit gerechnet, dass ich eines Tages das Begräbnis von Lauda ausrichten werde.»

Der Dompfarrer pflegte zu Niki Lauda ein herzliches Verhältnis, wie er österreichischen Medienvertretern gegenüber erklärte: «Ich würde ihn jetzt nicht als den grossen Kirchengänger beschreiben, aber ich sah ihn als Suchenden mit einem grossen Herzen und viel Liebe zum Mitmenschen. Er wollte das Beste aus seinem Leben machen, auch wenn das nicht immer einfach gewesen ist. Sein Gottvertrauen hat ihn geschützt und gerettet.»

Zum Abschied von Niki Lauda werden mehrere Tausend Menschen im Stephansdom erwartet. Auch Pfarrer Faber war sich nicht ganz im Klaren darüber, wie viele Menschen erscheinen würden. «Wir haben uns gefragt – wäre es Niki Lauda recht, so zu feiern? Denn er war unprätentiös und möchte keine grossen Feiern. Auf der anderen Seite hätte er die Öffentlichkeit gewiss nicht aussperren wollen.»

Bis 12.00 Uhr können die Menschen im Dom am Sarg Abschied nehmen. Dann ist auf 13.00 Uhr eine Totenmesse angesetzt. Bei diesem Requiem wird Nikis früherer McLaren-Stallgefährte Alain Prost sprechen, es ist ferner geplant, dass auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Filmstar Arnold Schwarzenegger und der langjährige Grand-Prix-Pilot Gerhard Berger das Wort ergreifen.

Gemäss Dompfarrer Ton Faber wird die musikalische Untermalung von Christian Kolonovits mit einem kleinen Ensemble übernommen. Der US-amerikanische Musical-Darsteller Drew Sarich wird auftreten und die Sängerin Joni Madden. Vorgesehen sind Lieder wie «Amazing Grace», «Fast Car» von Tracy Chapman, «Imagine» von John Lennon sowie «Hero» von «Family Of The Year». Es sind rund 300 Trauergäste eingeladen worden. Die restlichen 500 Sitzplätze sowie 3000 Stehplätze sind zur freien Verfügung.

Im Anschluss an das Requiem wird der Sarg von Niki Lauda aus der Kirche getragen. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Niki Lauda wird im Rennoverall bestattet.

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