Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mattia Binotto (Ferrari) trotzig: WM ist nicht vorbei

Von Mathias Brunner
Piero Ferrari (im Anzug) und Mattia Binotto (rechts) in Monte Carlo

Piero Ferrari (im Anzug) und Mattia Binotto (rechts) in Monte Carlo

​Und wieder hat Mercedes gewonnen, zum sechsten Mal in Folge 2019. Ferrari hat den zweiten Platz von Sebastian Vettel geschenkt erhalten. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto gibt sich in Monaco trotzig.

Selbst Ferrari-Star Sebastian Vettel musste nach seinem zweiten Platz beim Grossen Preis von Monaco zu geben: «Durch den Platten von Valtteri Bottas sind wir um einen Rang vorgerückt, und durch die Strafe für Verstappen haben wir letztlich Platz 2 geschenkt erhalten. Aber das gehört auch zum Sport. Vor dem Rennen hätten wir nicht unbedingt mit dem zweiten Rang gerechnet.»

Ferrari hat in Monte Carlo eine weitere Niederlage einstecken müssen. Im Training zunächst der strategische Fehlentscheid beim Monegassen Charles Leclerc – im ersten Quali-Teil nicht mehr auf die Bahn gelassen, ausgeschieden. Teamchef Mattia Binotto: «Wir haben einen Fehler gemacht, wir haben falsch eingeschätzt, welche Zeit vonnöten ist, um den Sprung ins zweite Quali zu schaffen. Wir basieren diese Einschätzung auf unseren Daten sowie auf den Rundenabschnitten der Gegner, dann rechnen wir üblicherweise noch eine Sicherheitsmarge ein. Aber es reichte dennoch nicht. Wie sich herausstellte, wurden die Rundenzeiten zum Schluss von Quali 1 rasant besser, besser als wir es erwartet hatten. Dann spielt es auch eine Rolle, was die Fahrer noch in die Waagschale legen, sie beginnen mit zunehmendem Training mehr zu wagen, das haben wir ebenfalls unterschätzt. Wir haben letztlich das alles falsch berechnet.»

Im Rennen fuhr Leclerc nicht mit der üblichen Besonnenheit, sondern mit dem Messer zwischen den Zähnen. In Monaco kann das nicht gutgehen. Als er sich mit Nico Hülkenberg anlegte, erwischte er die Leitplanke und zerstörte sich dabei den rechten Hinterreifen. Auf dem Weg zurück zur Box zerstörte dieser einen Teil seines Unterbodens, was eine Spur von Trümmern auf der Piste und damit eine Safety-Car-Phase zur Folge hatte. Leclerc wollte nicht aufgeben, rückte noch einmal aus – und musste schliesslich in Runde 20 einsehen, dass eine Weiterfahrt wenig Sinn machte. Aus.

Viele Insider im Formel-1-Fahrerlager stellen sich die gleiche Frage wie unzählte Tifosi: Wie will dieses Ferrari den Erzrivalen Mercedes-Benz am WM-Titel hintern? Aber Ferrari-Teamchef Mattia Binotto gibt sich trotzig: «Die WM ist in Kanada doch noch nicht vorbei! Wir haben 21 Rennen, und die Bahn von Montreal ist ganz anders als der Stadtkurs hier. Die kommenden Rennen sind Chancen, und wir werden alles daran setzen, diese Chancen zu nutzen.»

«Wie konkurrenzfähig wir sind, das hängt von den Kurventypen auf den jeweiligen Rennstrecken ab. Wenn wir eher mittelschnelle und schnelle Kurven haben, sind wir gut dabei. Auf Pisten mit weitgehend langsamen Kurven haben wir Mühe. Die Entwicklung am Modell SF90 geht weiter, auch wenn ich nicht sagen kann, wann wir mit einem rundweg besseren Paket antreten werden. Wir arbeiten in Maranello auf Hochdruck.»

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