Charles Leclerc: «Anfangs hat es noch Spass gemacht»
Charles Leclerc
Bereits am Samstag hatte Charles Leclerc eine bittere Pille schlucken müssen, denn bei seinem zweiten Abschlusstraining auf heimischem Boden war der Monegasse aus der Q2-Gruppe gerutscht und schliesslich auf dem 16. Platz gelandet. Dank Antonio Giovinazzis Rückversetzung – der Italiener hatte Renault-Pilot Nico Hülkenberg aufgehalten und dafür eine Strafversetzung um drei Positionen kassiert – rückte er auf den 15. Startplatz vor, dennoch kündigte er nach dem enttäuschenden zweiten Formel-1-Qualifying in Monte Carlo an: «Ich werde viel riskieren müssen – vielleicht sogar einen Crash.»
Tatsächlich ging der 21-Jährige gleich nach dem Start aggressiv zur Sache, kürzte in der ersten Kurve ab – weil ihm nichts anderes übrig blieb, verzichtete die Rennleitung auf eine Strafe – und rückte gleich in den ersten beiden Runden zwei Positionen nach vorne. Für sein Rascasse-Manöver gegen Romain Grosjean, dem er damit den 13. Platz abluchste, erntete der talentierte Jungspund viel Lob und sogar Applaus im Pressesaal.
Doch als er das Manöver eine Runde später gegen Nico Hülkenberg wiederholen wollte, erwischte er die Leitplanke und zerstörte sich dabei den rechten Hinterreifen. Auf dem Weg zurück zur Box zerstörte dieser einen Teil seines Unterbodens, was eine Spur von Trümmern auf der Piste und damit eine Safety-Car-Phase zur Folge hatte. Doch Leclerc wollte nicht aufgeben, rückte noch einmal aus – und musste schliesslich in Runde 20 einsehen, dass eine Weiterfahrt wenig Sinn machte. Der rote Renner des heimischen Helden wurde deshalb in die Box geschoben, sein Rennen war gelaufen.
Damit dauert die Heimspiel-Pechsträhne von Leclerc an, denn bereits 2017 hatte er im Formel-2-Renner ein enttäuschendes Monaco-Wochenende erlebt. Im vergangenen Jahr absolvierte er sein GP-Debüt vor heimischer Kulisse, das wegen eines Bremsdefekts in der Schikane ein vorzeitiges Ende fand.
«Es war sehr schwierig, denn wie ich bereits vor dem Rennen betont habe, musste ich viele Risiken eingehen, was ich auch tat», berichtete der Publikumsliebling von Monte Carlo sichtlich enttäuscht. «Anfangs hat es noch Spass gemacht, doch leider es endete in einem Desaster, aber so ist halt Monaco. Leider war es sehr schwierig, vom 15. Platz, der weder unser Tempo noch unsere Position im Kräfteverhältnis widerspiegelt, nach vorne zu kommen», seufzte der junge Ferrari-Hoffnungsträger, dessen Hublot-Uhr während eines TV-Interviews mit den französischen Kollegen vom Armgelenk rutschte. «So beendet man ein schlechtes Wochenende», kommentierte Leclerc trocken.