Daniel Ricciardo: «Hätte nichts gegen etwas Regen»
Daniel Ricciardo
Den berühmt-berüchtigten Grand Prix vor seiner Haustür wird Daniel Ricciardo in diesem Jahr wohl nicht gewinnen können. Der Vorjahressieger von Monte Carlo darf sich dennoch Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis in seiner Wahlheimat machen, denn er darf seinen Renault R.S.19 auf dem sechsten Startplatz einreihen. Eigentlich hatte der Australier im Abschlusstraining die siebtschnellste Zeit in den Asphalt gebrannt, doch weil Red Bull Racing-Pilot Pierre Gasly zurückversetzt wurde (der Franzose stand Romain Grosjean unnötig im Weg) rückt er um eine Position vor.
«Ich bin glücklich», strahlte der Mann mit dem breitesten Lächeln im Fahrerlager. «Hätte mir jemand am Donnerstagabend die siebtschnellste Zeit im Qualifying angeboten, hätte ich gleich zugegriffen», gestand der Lockenkopf, der dem Trainingsdonnerstag noch auf dem beunruhigenden 17. Platz der Zeitenliste beendet hatte. «Ich habe immer daran geglaubt, dass wir mit diesem Auto ins Q3 kommen können, wenn wir es richtig abstimmen. Aber das ist natürlich nicht immer einfach.»
«Ich wusste, dass wir besser sein können, aber natürlich gibt es dafür keine Garantien. Uns fehlten etwa acht Zehntel auf unsere Gegner und wir wussten, dass wir mindestens eine halbe Sekunde finden mussten, um es ins Top-10-Stechen zu schaffen. Deshalb konnten wir bei der Abstimmung auch keinen konservativen Ansatz wählen», erzählte Ricciardo. «Am Donnerstag war mir klar, dass es so nicht reichen würde, gleichzeitig war mir auch bewusst, dass wir einige Verbesserungen an der Fahrzeug-Balance und auch auf meiner Seite machen konnten.»
«Wir haben im dritten Training noch einen kleinen Schritt nach vorne machen können, aber das reichte nicht. Deshalb haben wir einige mutige Änderungen vorgenommen, und das zahlte sich aus», schilderte der siebenfache GP-Sieger, der seinen jüngsten Formel-1-Triumph beim letztjährigen Kräftemessen in Monte Carlo erzielt hatte. «Wir gingen etwas weiter als bisher mit einigen mechanischen Sachen, und ich schätze, ich war im richtigen Augenblick in der Lage, alles rauszuholen, und nur das zählt. Ich fand von Anfang bis Ende einen guten Rhythmus, und das ist hier sehr wichtig.»
Da das Überholen in den engen Häuserschluchten des Fürstentums fast unmöglich ist, hofft der 29-Jährige auf Schützenhilfe von den Wettergöttern: «Es gibt durchaus einige Faktoren, die das Rennen interessant machen könnten und ich hätte nichts gegen Regen einzuwenden. Aber ob Regen oder Sonnenschein – ich werde auf jeden Fall bereit sein.»