Monaco-Quali: Leclerc enttäuscht, Pole für Hamilton
Obwohl Sebastian Vettel seinen Ferrari im dritten freien Training in der St. Devote in die Streckenbegrenzung gesetzt und dabei Frontflügel und Vorderradaufhängung beschädigt hatte, schafften es die fleissigen Scuderia-Schrauber, den Dienstwagen des vierfachen Champions rechtzeitig zum Qualifying wieder flott zu kriegen.
Der Heppenheimer rückte auch gleich zu Beginn des Q1 aus und bedankte sich bei seiner Boxencrew für die geleistete Arbeit. Auch sein Teamkollege Charles Leclerc gab gleich Gas und setzte sich zunächst an die Spitze, während die Mercedes-Piloten bei ihren ersten Versuchen noch hinter Kevin Magnussen landeten. Doch das änderte sich schnell, erst holte sich Red Bull Racing-Talent Max Verstappen mit 1:11,725 min, während sich Lewis Hamilton auf den zweiten Platz verbesserte.
Kurz darauf wurde er von seinem Teamkollegen Valtteri Bottas auf den dritten Platz verwiesen, während Leclerc auf seinem schnellen Versuch von Lance Stroll gestört wurde. Ärgern durfte sich auch Nico Hülkenberg. Der Wahl-Monegasse wurde 18. Kurve von Alfa Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi aufgehalten und die Rennkommissare kündigten gleich an, sich die Szene genauer anzuschauen. Keinen reibungslosen Auftakt ins Abschlusstraining erlebte auch Sergio Pérez, der in seinem rosa Renner die Mauer streifte.
Für Lokalmatador Leclerc kam es noch dicker, der Monegasse verpasste es, auf Anweisung an die Waage abzubiegen, wurde aber gleich wieder zurückgeschoben. Auch für Vettel läuft es nicht nach Plan, der Deutsche schlug mitten in der Schwimmbad-Schikane hinten links an und musste wieder an die Box. Er beeilte sich, wieder auf die Strecke zu kommen und nutzte seine einzige und letzte Chance, um sich mit 1:11,434 min in Weltmeister-Manier an die Spitze zu setzen. Einziger Wermutstropfen: Durch seine Verbesserung rutschte sein Stallgefährte Leclerc aus der Q2-Gruppe.
Der Monegasse war damit der erste Verlierer auf Platz 16 und die Enttäuschung stand dem 21-Jährigen ins Gesicht geschrieben, als er sein Cockpit verliess. Ferrari hatte wieder einmal darauf verzichtet, ihn noch einen Versuch starten zu lassen, und dafür einen hohen Preis bezahlt. Auch für Pérez (P17), Stroll (P18), George Russell (P19) und Robert Kubica (P20) war das Abschlusstraining nach 18 Minuten gelaufen.
Q2: Neuer Streckenrekord von Valtteri Bottas
Gleich zu Beginn des zweiten Qualifying-Segments glänzte Bottas mit 1:10,701 min, womit er einen neuen Streckenrekord aufstellte. Sein Teamkollege kam nur auf drei Zehntel an diese neue Bestmarke heran und wurde in der Folge von Verstappen auf die dritte Position verwiesen. Das liess der fünffache Weltmeister nicht auf sich sitzen und sorgte kurz darauf dafür, dass er sich wieder direkt hinter seinem Teamkollegen einreihte.
Der Birte blieb hinter Bottas, doch an erster Stelle setzte sich Verstappen mit 1:10,618 min. Die zweite Verlierergruppe führte Nico Hülkenberg an, der das Top-10-Stechen um 62 Tausendstel verpasste. Auch Lando Norris, Romain Grosjean, Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi schafften es nicht, ins Q3 vorzustossen. Besonders bitter für den Haas-Piloten: Pierre Gasly hielt ihn bei seinem letzten schnellen Q2-Versuch in der vierten Kurve auf, was erneut die Aufmerksamkeit der Regelhüter erregte.
In den entscheidenden zwölf Minuten, in denen es um die ersten zehn Startplätze ging, erwischte Bottas mit 1:10,252 min einen starken Auftakt. Erst setzte sich Verstappen gleich hinter den Finnen, dann legte Hamilton nach und verwies den Niederländer auf den dritten Platz vor Vettel, Gasly, Kevin Magnussen, Daniil Kyat, Carlos Sainz, Alex Albon und Daniel Ricciardo.
Doch dabei blieb es natürlich nicht, Vettel rückte als Erster der Pole-Anwärter wieder aus und bald schon folgten die beiden Mercedes-Teamkollegen und Verstappen seinem Beispiel. Diesmal schaffte es der Deutsche nicht, eine saubere Runde hinzubekommen, weshalb er sich mit dem vierten Platz begnügen musste. Die Pole sicherte sich Lewis Hamilton mit 1:10,166 min, dahinter reihten sich Bottas und Verstappen ein. Gasly, Magnussen, Ricciardo, Kvyat, Sainz und Albon komplettierten die Top-Ten.