Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Mercedes-Stratege erklärt Reifenwahl von Monaco

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton musste sich im Monaco-GP 67 Runden lang auf dem gleichen Satz Medium-Reifen abmühen. Warum die Mercedes-Entscheidungsträger diese Reifenmischung wählten, erklärt Chef-Stratege James Vowles.

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton startete in Monte Carlo von der Pole-Position ins Rennen und kam auf dem überholfeindlichen Strassenkurs auch als Erster über die Ziellinie. Die 78 Rennrunden, die er dazwischen absolvierte, hatten es dennoch in sich. Dafür sorgten nicht nur sein Teamkollege Valtteri Bottas, der ihn in den ersten Runden bedrängte, und Konkurrent Max Verstappen, der ihm am Heck klebte, sondern auch sein Mercedes-Team, das ihn bereits in der elften Runde während der Safety-Car-Phase mit den mittelharten Reifen bedachte.

Rückblickend räumen die Silberpfeil-Verantwortlichen ein, dass sie damit nicht die richtige Reifenwahl getroffen haben. Hamilton dämmerte es bereits kurz nach Halbzeit, dass er sich ins Ziel zittern musste. Entsprechend fielen seine vielen Funksprüche an die Mercedes-Boxenmauer aus. Doch warum wählte das erfolgreichste Team des Jahres diese Mischung, während die Konkurrenz grösstenteils auf die harten Reifen wechselte?

Mercedes-Chef-Stratege James Volwes erklärt: «Um diese Frage zu beantworten, müssen wir auf den Trainingsdonnerstag zurückblicken. Da waren wir eines der Top-Teams, das sowohl die Medium- als auch die weiche Mischung für die Longruns im zweiten Training zur Verfügung hatte. Die Streckenbedingungen waren zwar etwas schlechter als im Rennen, dennoch waren sie repräsentativ genug, um zu verstehen, wie diese Reifen funktionieren. Während der längeren Ausfahrten mit den mittelharten Reifen konnten wir erkennen, dass sie gerade so lange halten würden, wie wir es im Rennen dann auch brauchten, als das Safety-Car erschienen ist. Und genau deshalb haben wir so entschieden.»

«In Monaco wünscht man sich normalerweise die weichste Mischung, und wir wussten, dass es eng werden würde», gesteht der Ingenieur. «Wir wussten, dass er am Ende gut auf die Reifen Acht geben musste, aber aufgrund der am Donnerstag gesammelten Daten glaubten wir auch, dass es reichen würde.»

Auch das Wetter spielte bei der Entscheidung mit. Volwes bestätigt:«Es bestand die Möglichkeit, dass der Regen einsetzen würde, und es regnete während des Rennens auch leicht. Unsere Prognose hatte etwas stärkeren Schauer vorausgesagt. Nicht genug, um auf die Intermediates zu wechseln, aber genug, um es den Piloten auf den Slicks schwer zu machen. Und auch aus diesem Grund wählten wir die Medium-Reifen, weil sie etwas weicher als die harte Mischung und bei diesen Bedingungen ein leichter Vorteil sind.»

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