Formel 1: Abschied in der Unterhose

Alex Albon: Erst entlassen, jetzt der Durchstarter

Von Rob La Salle
Alex Albon

Alex Albon

Als Red Bull seine Unterstützung 2012 beendete, war das Aus ganz nah. Da dachte Alex Albon daran, seine Karriere zu beenden. Denn ohne finanzielle Mittel geht im Motorsport bekanntlich nicht viel.

Es ging trotzdem irgendwie weiter, und im Rückblick kann er sagen, dass das Fast-Aus eine gute Erfahrung gewesen sei. Es habe ihn hungriger gemacht, sagte er.

Albon räumt auch ein, dass das Jahr in der Formel Renault eines zum, Vergessen war: «Damals bin ich wirklich nicht gut gefahren. Es gab keinen Grund, mich zu behalten.» Dabei hatte er in Kart-Zeiten Jungs wie Charles Leclerc, Pierre Gasly und Max Verstappen geschlagen.

Doch 2012 war ein hartes Jahr, am Ende gab es aber ein Happy End. Denn Albon kämpfte sich zurück, überzeugte vor allem 2018, als er Dritter in der Formel 2 wurde. Überzeugte so sehr, dass Red Bull ihn sieben Jahre nach dem Rauswurf aus dem Vertrag mit Nissan in der Formel E herausholte, um ihn zurückzuholen.

2019 sitzt Albon, ein in London geborener Brite mit thailändischer Mutter und thailändischer Lizenz, in der Formel 1 in einem Toro Rosso. Und verzückt sogar Sportchef Ross Brawn.

Denn mit Blick auf die Red Bull-Athleten im Formel-1-Feld ist dem Ingenieur vor allem Rookie Albon aufgefallen: «Verstappen ist eine bekannte Größe, auch wenn wir gerne vergessen, dass er erst 21 Jahre jung ist. Pierre Gasly findet sich schnell im Team ein und bei Toro Rosso hat sich Daniil Kvyat zurückgemeldet. Aber es ist Alex Albon, der die größte Überraschung darstellt, er ist der erfolgreichste der drei Rookies im Feld.»

Auch Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost lobt: «Er ist völlig unvoreingenommen. Man kann mit ihm ganz normal zusammenarbeiten. Er hört auf die Ingenieure und aufs Team. Ich glaube, das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass er sich dann auch behaupten wird in diesem Feld. Er hat bis jetzt super Leistungen gebracht.»

Zuletzt in Monaco, als er bei seinem ersten Rennen auf dem kniffligen Stadtkurs sein bestes Ergebnis einfuhr: Platz acht.

Albon sagt rückblickend, dass er nicht groß überlegen musste, als sich im vergangenen Winter die unverhoffte Chance auftat, als Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko anrief. «Es ist immer ein Risiko, wenn man umsteigt. Doch schon als Sechsjähriger träumte ich von der Formel 1 – das machen alle Fahrer, wenn sie jung sind. Selbst als ich noch in der Formel 2 unterwegs gewesen war, blieb die Formel 1 mein Ziel. Doch als es immer unwahrscheinlicher wurde, dass es mit dem Einstieg in den GP-Zirkus klappen würde, ging ich dann zur Formel E.»

«Als sich dann die Chance zum Aufstieg in die Königsklasse doch noch ergab, fiel mir die Entscheidung leicht, für mich war klar, was ich machen wollte. Natürlich gibt es in der Formel 1 wohl weniger Sicherheiten, aber auch in der Formel E muss man die richtige Performance zeigen und Resultate einfahren, um dabei zu sein. Meinerseits gibt es nichts zu bereuen. Du willst diese Chance einfach nicht verpassen. Deshalb war es eine ziemlich einfache Entscheidung.»

Trotz der starken Leistungen ist für Tost klar: «Für mich braucht er mindestens die zwei, drei Jahre, die ich immer angebe, dass sie ein Fahrer braucht, bis er weiß, wo es in der Formel 1 langgeht.»


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