Honda: Neuer Motor für Verstappen, Gasly und Kvyat
F1-Technikchef Toyoharu Tanabe
Das erste Motor-Upgrade in diesem Jahr führte Honda früher als geplant ein: Bereits beim vierten Saisonlauf in Aserbaidschan gab es die zweite Ausbaustufe, weil während des Trainings beim vorangehenden Rennwochenende in Shanghai ein kleineres Problem mit der ersten Motorenversion entdeckt worden war.
Eine Woche vor dem Red Bull Racing-Heimspiel in Österreich führen die Japaner nun die dritte Ausbaustufe der F1-Antriebseinheit ein. Diese gibt es allerdings nicht für alle vier Honda-befeuerten Piloten: Toro Rosso-Rookie Alex Albon bekommt die neueste Version erst zu einem späteren Zeitpunkt. Sein Stallgefährte Daniil Kvyat wird hingegen mit der dritten und neuesten Spezifikation ausrücken – auch wenn er damit sein Motorenteile-Kontingent überschreitet und deshalb eine Strafversetzung in der Startaufstellung zum achten WM-Lauf auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet wird hinnehmen müssen. Die beiden Red Bull Racing-Piloten werden hingegen straffrei ausgehen.
Hauptsächlich sei am Turbo und am Verbrennungsmotor gearbeitet, wie Toyoharu Tanabe, F1-Technikchef von Honda, verrät: «In Frankreich werden wir einen überarbeiteten Motor in den Autos von Max, Pierre und Daniil einsetzen, wobei es im Vergleich zur aktuellen Version vor allem beim Turbolader und beim Verbrennungsmotor Neuerungen gab.»
«In diesem Fall haben unsere Ingenieure im Forschungs- und Entwicklungszentrum in Sakura, Japan, eng mit anderen Abteilungen innerhalb von Honda zusammengearbeitet, insbesondere mit der Entwicklungsabteilung für Flugtriebwerke. Ihre und unsere Arbeit hat viele gemeinsame technische Merkmale. So ist beispielsweise unser Update 2018 für die MGU-H, das die Zuverlässigkeit deutlich verbessert hat, das Ergebnis unserer Zusammenarbeit mit dieser Abteilung», erklärt der Ingenieur.
Man habe zwar einen Fortschritt verbucht, noch sei man aber nicht auf Augenhöhe mit den Spitzenreitern unter den F1-Motorenherstellern, räumt Tanabe ein: «Unsere Daten von den Tests auf den Prüfständen zeigen eine Leistungssteigerung gegenüber der Vorgängerversion unserer Antriebseinheit. Aber wir wissen, dass wir die Leistung der Spitzenreiter noch nicht erreicht haben. Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung und wir werden unsere Entwicklung im Laufe der Saison fortsetzen und dabei die Ressourcen des gesamten Unternehmens nutzen.»
Honda ist der erste der vier Motorenhersteller, der 2019 ein Triebwerk der dritten Spezifikation einführt. Ferrari und Renault haben ihre zweite Spezifikation in Spanien eingeführt, Mercedes folgte diesem Beispiel beim jüngsten Kräftemessen in Kanada.