Quali Silverstone: Bottas auf Pole, Leclerc auf P3
Valtteri Bottas sicherte sich im Qualifying von Silverstone die Pole
Bis zum Abschlusstraining hatte sich der Silverstone Circuit auf 31 Grad Celsius aufgeheizt, die Aussentemperatur war auf 19 Grad gestiegen, als sich die ersten GP-Piloten zu ihren Installationsrunden aufmachten. Nach fünf Minuten mischten auch die Ferrari-Stars Charles Leclerc und Sebastian Vettel mit, die auf den mittelharten Reifen ausgerückt waren. Auch das Red Bull Racing-Duo Max Verstappen und Pierre Gasly wagte sich etwa zur gleichen Zeit auf die Bahn, nutzte dafür aber die schnellere, weiche Mischung.
Zwei Minuten später gesellten sich auch die Silberpfeile von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas zu den Jungs auf der Piste und auch sie wählten die weichen Gummis für die erste Ausfahrt. Mittlerweile hatte Leclerc mit seiner ersten Q1-Runde auf der mittelharten Mischung den Streckenrekord von Silverstone unterboten.
Dennoch dauerte es nicht lange, bis er durchgereicht wurde, denn Hamilton schaffte mit 1:25,513 min eine schnellere Zeit. Der fünffache Champion hatte allerdings auch den Vorteil der schnelleren Reifen, trotzdem blieb er nur zwei Hundertstel schneller als der Monegasse. Wie gut die Runde des jungen Ferrari-Stars war, zeigte auch der Vergleich mit seinem Teamkollegen Vettel, der bei seinem ersten Versuch 0,365 sec langsamer als der Aufsteiger blieb.
Fünf Minuten vor dem Ende des ersten Qualifying-Segments mussten Romain Grosjean, Lance Stroll, Sergio Pérez, Robert Kubica und George Russell ums Weiterkommen zittern. Ersterer machte alles richtig und drehte kurz darauf die elftschnellste Runde, wodurch Antonio Giovinazzi auf P16 rutschte. Der Italiener konnte daraufhin aber die zehntschnellste Runde drehen, womit Daniil Kvyat den ersten Verlierer-Platz belegte.
Während Hamilton mit seiner Rekord-Runde die Q1-Bestzeit bejubeln durfte, musste Stroll als Achtzehnter das 14. Q1-Aus in Folge hinnehmen. Auch Kevin Magnussen (P16), der zwei Wochen zuvor noch in die Top-10 der Startaufstellung gefahren war, Kvyat (P17), Russell (P19) und Kubica (P20) komplettierten die Gruppe der Q1-Verlierer.
Q2-Bestzeit von Charles Leclerc
Zum Start des zweiten Qualifying-Segments rückten die beiden Mercedes-Piloten Hamilton und Bottas als Erste aus, und angesichts der drohenden Regenwolken folgten viele Fahrer deren Beispiel. Vettel liess sich hingegen etwas Zeit und war immer noch in der Box, als Bottas mit 1:25,888 min die erste gezeitete Runde drehte und Hamilton nur Augenblicke später mit 1:25,840 min die Spitzenposition übernahm. Beide hatten nun auch die mittelharte Mischung aufgezogen.
Auch Leclerc gab wieder auf den Mediums Gas und schaffte mit 1:25,646 min eine neue Q2-Bestzeit. Zehn Minuten vor dem Ende der Session holte auch Vettel endlich zum ersten Mal Anlauf zu einem schnellen Versuch. Der Heppenheimer, der zuvor noch Probleme mit dem DRS bekundet hatte, drehte die achtschnellste Runde und blieb damit fast neun Zehntel langsamer als sein Stallgefährte – allerdings war er auf gebrauchten Reifen unterwegs.
Für die letzte Zeitenjagd wählte der vierfache Weltmeister die weiche Mischung, und diesmal griff er auf einem neuen Satz an. Trotzdem reichte es nur für den fünften Platz hinter Leclerc, Bottas, Hamilton und Verstappen. Auch Gasly, Ricciardo, Norris, Hülkenberg und Albon schafften den Sprung in die Top-10 des Abschlusstrainings. Für Giovinazzi (P11), Räikkönen (P12), Sainz (P13), Grosjean (P14) und Pérez (P15) war das Qualifying hingegen vorbei.
Starker Q3-Auftritt von Mercedes
Auch die Top-10-Zeitenjagd eröffneten die beiden Silberpfeile, wobei Bottas die Box zuerst verliess, auf der Strecke aber bald von seinem Teamkollegen überholt wurde. Auch die Ferrari-Stars waren bereits vor Ablauf der ersten Minute auf der Bahn – genauso wie der Grossteil der Top-10-Kandidaten – einzig die Rookies Albon und Norris blieben noch in der Box.
Hamilton startete seinen ersten Versuch ganz ordentlich mit einer Sektor-Bestzeit im ersten Abschnitt, doch danach erlaubte er sich einen Fehler, der ihm etwa drei Zehntel kostete. Trotzdem schaffte Hamilton mit 1:25,345 min einen neuen Streckenrekord, der gleich darauf aber von Bottas mit 1:25,093 min unterboten wurde.
Nach dem ersten Versuch reihte sich Verstappen hinter den Silbernen ein, erst danach folgte Leclerc, dem mehr als eine halbe Sekunde auf die Bestzeit von Bottas fehlte. Gasly und Vettel belegten die weiteren Ränge vor Ricciardo und Hülkenberg sowie den beiden Rookies Norris und Albon, die in der Box geblieben waren. Leclerc übte sich daraufhin gleich am Funk in Selbstkritik und erklärte, dass er sich einen Fehler erlaubt habe.
Den zweiten Versuch eröffneten die Rookies und McLaren-Talent Norris erntete allein fürs Erscheinen viel Applaus von den britischen Fans. Ganz zum Schluss wurde es wieder spannend, denn Hamilton kam bis auf sechs Tausendstel auf Bottas’ 1:25,093 min heran und sorgte für die 64. erste Startreihe in Silber. Leclerc blieb 79 Tausendstel langsamer und reihte sich dahinter ein. Verstappen, Gasly, Vettel, Ricciardo, Norris, Albon und Hülkenberg komplettierten die Top-10.