TV-Star Jeremy Clarkson will «gefährliche Manöver»
Jeremy Clarkson rechnet mit der Formel 1 ab
Vielleicht hätte sich Jeremy Clarkson das diesjährige Heimrennen von WM-Leader Lewis Hamilton ansehen sollen, denn das bot viel Action. Doch darauf verzichtete der bekannte Moderator und selbsterklärte Formel-1-Fan, und schaute sich lieber das Wimbledon-Endspiel zwischen Roger Federer und Novak Djokovic an, wie er in einem YouTube-Video von «Drivetribe» erzählt.
Auf die Frage, was er von der modernen Formel 1 halte, schimpft der 59-Jährige: «Ich schau lieber diesen Blumen vor mir beim Wachsen zu als mir einen Grand Prix anzuschauen. Und ich liebe die Formel-1-Rennfahrerei!» Der Engländer hat denn auch viele radikale Ideen, wie man den Sport verbessern könne – und spart dabei nicht mit dem berühmten F-Wort.
Dieses richtet er an Mercedes und Ferrari und alle, die seine Ideen nicht unterstützen wollen. Doch was wünscht sich das «The Grand Tour»-Aushängeschild für eine Formel 1? «Zuallererst müsste man die Regelhüter loswerden, denn jeder Fan will gefährliche Manöver sehen. Ich würde dafür sogar fünf Extrapunkte geben», schlägt er vor.
Und Clarkson geht noch einen Schritt weiter: «Die Autos müssen stärker sein, sie müssen Rad-an-Rad-Duelle mit Kontakt überleben, ohne dabei gleich einen Teil des Frontflügels einzubüssen.» Und er verlangt: «Die Formel-1-Macher sollten sich anschauen, was beim Cricket gemacht wurde. Da hat man eine langweilige, fünftägige Veranstaltung in ein Spektakel verwandelt. Ich habe mir das nicht angeschaut, aber mir wurde es so erzählt – ich schaute mir das Tennisspiel an, das genauso aufregend war.»
«Ich will Szenen sehen wie sie Gilles Villeneuve und René Arnoux in der letzten Runde des Frankreich-GP (1979, Anm.) boten, enge Rad-an-Rad-Duelle», fordert Clarkson weiter, und fügt an, dass jeder, dem das nicht passe, zum Teufel gehen soll. «Lasst uns das Ganze wieder in einen anständigen Sport verwandeln, und nicht in eine Sicherheitsübung», appelliert er an die Zuschauer, und fügt trotzig an: «Ich würde mir heutzutage viel eher ein Formel-E-Rennen als einen F1-GP anschauen.»