Nach Crash von Sebastian Vettel: Kritik an Ferrari
Kurz nach der Kollision zwischen Vettel und Verstappen in England
100 Punkte Rückstand gegen einen fehlerfrei fahrenden Lewis Hamilton. In aller Wahrscheinlichkeit ist das zu viel für Sebastian Vettel, um das WM-Ruder herumzureissen und endlich den ersehnten Titel in Rot einzufahren. Zahlreiche Tifosi kritisieren den vierfachen Formel-1-Weltmeister hart für seine hohe Fehlerquote. Aber einige Leser stellen auch in den Raum: Vettel bleibe nichts Anderes übrig, als die mangelnde Leistungsfähigkeit seines Dienstwagens zu kompensieren. Und das führe zwangsläufig zu Fehlern.
Joe Black hat zum Crash von Vettel mit Verstappen geschrieben: «Vettel versucht nur, das riesige Performance-Defizit des Ferrari durch riskante Fahrweise auszugleichen. Sprich er überfährt das Auto. Er selber setzt sich wahnsinnig unter Druck. So lange er so fährt, hat er auf jedenfall noch Lust am Rennen. Wenn er anfängt, nur noch vor sich hinzufahren und zu verwalten, ja dann hat er mit dem Laden abgeschlossen. Wenn Vettel so schlecht und Leclerc so gut wäre, dann müsste Charles ja einsam die WM anführen. Bisher hat sich der Heppenheimer immer vor das Team gestellt und Kritik an den roten abgewehrt. Vielleicht sollte er es mal machen wie Lauda. Einfach in der Öffentlichkeit mal sagen: ‘Ihr habt so viel Erfahrung in der Formel 1 und an Geld fehlt es euch auch nicht und dann baut ihr so eine Scheisskarre!’ Nach Laudas Kritik bewegte sich etwas. Als Alain Prost dies damals machte, wurde er noch an der Strecke gefeuert. Man müsste schauen, wie Ferrari mit dieser berechtigten Kritik umgehen würde. Hopp oder top.»
Ansgar Ballmann meint: «Ferrari soll sich mal selbst an die Nase fassen. Was waren sie denn, bevor Schumi kam – eine Party-Truppe. Und wenn man an das Jahr 2017 denkt, da haben sie durch ihre Unfähigkeit Mercedes den Titel geschenkt. Dieses Jahr haben sie eben eine Gurke gebaut.»
Siggi Kähne ist gnadenlos: «Naja, Vettel sollte endlich aufhören.»
Herwig Unger schreibt: «Wenn Vettel unter Druck ist, macht er Fehler, das haben wir letztes Jahr unter anderem in Baku, Hockenheim, Monza und Suzuka gesehen. Allerdings hat die Scuderia Ferrari letztes Jahr im Sommer wieder einmal gepennt und die Weiterentwicklung verschlafen, da war wohl der Machtkampf Binotto gegen Arrivabene wichtiger. Heuer haben wir Binotto als Teamchef und Entwicklungschef in einer Person, der gegenüber der Presse erklärt, dass man das eigene Auto nicht versteht. Läuft.»
Tom Günsches Meinung: «Für mich ist Vettel immer noch einer der besten Fahrer. Mit einem vernünftigen Auto müsste er auch nicht ständig am und über dem Limit fahren. Da passieren halt Fehler. Kopf hoch Seb, keep fighting!»
Rainer Höxter: «Wie viele Jahre gibt Ferrari seinen Fahrern schon kein Weltmeisterauto? Alonso ist daran verzweifelt, und Vettel hat das Auto zumindest wieder siegfähig gemacht. Was schlimm ist, im Gegensatz zur Schumacher-Ära: Die Verantwortlichen haben es nach Jean Todt und Maurizio Arrivabene nicht auf die Reihe bekommen, den familiären Teamgeist von damals zu erhalten. Jeder hat die Schuld auf Andere geschoben. Kein Wunder, dass Piloten dann irgendwann auch resignieren. Vor allem dann, wenn anscheinend keine Möglichkeit vorhanden ist, an Mercedes heranzukommen!»
Gisela Matthiess hat geschrieben: «Auch wenn Vettel von Ferrari weggeht, sie werden nie wieder ein WM-fähiges Auto hinbekommen. Was Alonso und Vettel nicht geschafft haben, das wird auch kein Hamilton oder Max schaffen.»
Benjamin Zenz hat sich so zu Wort gemeldet: «Also ich bin kein Vettel-Fan, aber solche Sprüche wie ‘er soll aufhören’ oder ’schmeisst ihn raus’ sind nicht angemessen. Fehler machen alle hin und wieder. Gut, Vettel schon öfter, aber stellt euch mal vor, dass niemand mehr Fehler machen würde – dann würde doch keiner mehr Formel 1 schauen! That's Racing.»
Roland Hermann sagt: «Vettel kann nichts dafür, dass Ferrari rückwärts fährt.»