Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Rob Smedley: «Red Bull Racing handelte richtig»

Von Rob La Salle
Max Verstappen: Zweiter Stopp hätte nichts gebracht

Max Verstappen: Zweiter Stopp hätte nichts gebracht

Formel-1-Ingenieur Rob Smedley ist sich sicher: Es hätte Budapest-Polesetter Max Verstappen nichts gebracht, wäre er auf dem Hungaroring ein zweites Mal zum Reifenwechsel abgebogen.

Mit einer klugen Strategie schaffte es Lewis Hamilton auch auf dem Hungaroring auf den ersten Platz. Der Mercedes-Pilot, der auf dem besten Weg zu seinem sechsten WM-Titel ist, triumphierte damit zum achten Mal in diesem Jahr und zum 81. Mal in seiner GP-Karriere. Dabei sah es lange nach einem weiteren Sieg von Max Verstappen aus.

Doch der Red Bull Racing-Star, der bereits in Österreich und Deutschland triumphiert hatte, musste sich trotz der Eroberung seiner ersten GP-Pole letztlich geschlagen geben und mit dem zweiten Platz und dem Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde begnügen. Denn Hamilton schnappte sich in der 67. Rennrunde die Führung – die er in den folgenden drei letzten Umläufen nicht mehr abgab.

Den Grundstein dafür legte er mit einem zweiten Stopp, bei dem er sich frische Reifen holte, auf denen er in Windeseile an Max Verstappen heran und schliesslich vorbei stürmte. Da drängt sich die Frage auf: Hätte der Niederländer den Sieg mit einem zweiten Stopp seinerseits einfahren können? Der frühere Ferrari- und Williams-Chefingenieur und heutigen Formel-1-Technikexperte für die GP-Zirkusdirektoren von Liberty Media, Rob Smedley, ist sich sicher: Das hätte keinen Unterschied gemacht.

Der Ingenieur erklärt auf «Formula1.com»: «Wegen des sogenannten Undercuts von Hamilton wäre Verstappen auch hinter dem Mercedes auf die Strecke zurückgekommen, wenn er gleich nach dem WM-Leader an die Box abgebogen wäre. Lewis war knapp eine Sekunde hinter Max unterwegs, als er seinen zweiten Stopp einlegte. Und zu diesem Zeitpunkt war sein Silberpfeil rund eine halbe Sekunde pro Runde schneller als der Renner von Verstappen. Hinzu kam, dass er danach auf frischen Reifen unterwegs war, während die Walzen des Niederländers bereits 20 Runden drauf hatten. Das wäre eine weitere Sekunde pro Runde wert.»

«Wenn man also den reinen Speed dazuzählen, dann sehen wir, dass Lewis bereits auf der Outlap so viel Zeit gutgemacht hätte, dass Max bei einem Stopp auf jeden Fall hinter ihn zurückgefallen wäre», rechnet Smedley vor, und kommt zum Schluss: «Red Bull hat also genau das Richtige gemacht und die Führung so lange wie möglich verteidigt. Wären sie an die Box gekommen, dann hätten sie sich mit dem zweiten Platz begnügt.»

«Stattdessen haben sie ihre einzige Chance genutzt. Man darf auch nicht vergessen, dass Lewis auf den harten Reifen etwas schneller als Max war. Zusammen mit dem Boxenstopp, den er ohne Positionsverlust hatte absolvieren können, sorgte diese Situation dafür, dass den Red Bull Racing-Verantwortlichen praktisch nichts anderes übrig blieb als genau das zu machen, was sie auch getan haben», betont der 45-Jährige.

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