Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Zwischenbilanz Red Bull Racing: Gemischte Gefühle

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen und Pierre Gasly

Max Verstappen und Pierre Gasly

Nicht alle Red Bull Racing-Teammitglieder dürften mit dem ersten Teil der Saison zufrieden sein. Aufsteiger Pierre Gasly blieb bisher meist unter den Erwartungen – und zählt im Gegensatz zum Rest zu den Verlierern.

Der Leistungsunterschied zwischen den beiden Red Bull Racing-Piloten ist offensichtlich: Während Max Verstappen mit 181 WM-Punkten und zwei Saisonsiegen zur Sommerpause den dritten WM-Rang belegt, muss sich Pierre Gasly mit 63 Zählern und Platz 6 begnügen. Der fünfte Platz von Monaco ist sein bisher bestes Ergebnis im A-Team von Red Bull.

Kein Wunder, bekommt der 23-Jährige mehr Kritik ab als der Rest der Truppe aus Milton Keynes. Zumindest in der Zwischenabrechnung von GP-Veteran Jolyon Palmer auf der «BBC»-Website zählt er zu den Verlierern. «Pierre Gasly hat in diesem Jahr noch nicht wirklich aufgedreht. Seit seinem Wechsel zu Red Bull Racing ist er seinem Teamkollegen Verstappen nicht einmal nahe gekommen, und der Druck wird immer grösser. Die beiden Crashs in den Vorsaisontests waren der Auftakt für eine schwierige Saison für den Franzosen und es war klar, dass er Mühe hatte, sich an die neuen Bedingungen zu gewöhnen.»

«In Österreich überrundete ihn Verstappen auf dem Weg zu seinem ersten Saisonsieg, und das war sicherlich ein Tiefpunkt, vor allem, weil Gasly in der ersten Runde noch vor Verstappen lag», analysiert der Brite. «Auch in Ungarn wurde er überrundet. Aber ehrlich gesagt ist diese Saison voller Tiefpunkte für Gasly. Er ist sehr talentiert, wie er im vergangenen Jahr im Toro Rosso bewiesen hat, aber dass er es bisher nicht geschafft hat, seine Bestleistung vom Vorjahr zu übertrumpfen, ist ein deutliches Zeichen.»

«Ich frage mich, ob da nicht mehr dahintersteckt, wenn man sich die konstant grosse Lücke zu Verstappen anschaut«, rätselt Palmer. «Letztlich glaube ich nicht, dass er das Blatt in der zweiten Hälfte der Saison noch wenden kann. Derzeit sieht es düster aus für den jungen Rennfahrer.»

Verstappen bekommt vom 28-Jährigen hingegen ein gutes Zwischenzeugnis ausgestellt: «Er ist der einzige Fahrer, der sich in diesem Jahr keine grossen Fehler erlaubt hat und wahrscheinlich auch der Stärkste in der bisherigen Saison. Sein Auto war zu Saisonbeginn nicht so schnell wie der Ferrari oder der Mercedes, trotzdem kämpfte er konstant ums Podest.»

«Nachdem Red Bull Racing nun einen Schritt nach vorne gemacht hat, ist Verstappen eine ständige Bedrohung für Mercedes. Zwei Siege in den letzten vier Rennen – und beinahe wäre es ein Dritter in Ungarn geworden – beweisen, dass Verstappen in Top-Form ist», lobt Palmer.

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