Giedo van der Garde über Kubica: «Düstere Aussichten»
Robert Kubica
Die Formel-1-Rückkehr von Robert Kubica gestaltete sich bisher schwierig. Der Pole, der nach seinem folgenschweren Rallye-Crash im Frühjahr 2011 lange kämpfen musste, um es wieder in die GP-Startaufstellung zu schaffen, hat in den bisherigen zwölf Saisonläufen nur einmal die komplette Renndistanz bestritten und ganze 163 Rennrunden auf der letzten Position gedreht. Tatsächlich schaffte er es bisher in den Grands Prix nicht über die zehnte Position hinaus, und diese hielt er auch nur für einen Umlauf.
Das hat natürlich auch mit dem unterlegenen Williams-Renner zu tun. Aber nicht nur, denn auch der Vergleich mit seinem Rookie-Teamkollegen George Russell fällt deutlich aus. Im Qualifying konnte sich Kubica noch kein einziges Mal gegen den schnellen Briten im gleichen Boliden durchsetzen. Nur Racing Point-Schützling Lance Stroll schnitt im Qualifying-Duell genauso schlecht ab wie der Rückkehrer.
Kubicas beste Startposition war in diesem Jahr der 17. Startplatz – in Barcelona und Spielberg durfte er von dort losfahren. In beiden Fällen rückte er durch die Bestrafung der Konkurrenten vor, denn ausser in China (SP18) und Deutschland (SP19) landete der 34-Jährige im Abschlusstraining immer auf dem letzten Platz.
Kein Wunder, wird die Kritik am tapferen Williams-Fahrer immer lauter. Dabei hat Kubica, der seinen rechten Arm seit seinem Rallye-Crash nur noch eingeschränkt bewegen kann, mehr zu kämpfen als der Rest des Feldes. Deshalb erklärte der frühere GP-Star Jan Lammers im Gespräch mit der niederländischen Newsseite «racingnews365» auch: «Für mich ist Robert in jedem Grand Prix der Mann des Rennens.»
Sein Landsmann Giedo van der Garde sieht das anders. Der frühere Caterham-Pilot betont: «Er wird von seinem Teamkollegen im gleichen Auto regelmässig geschlagen. Das lässt einzig den Schluss zu, dass es nicht gut läuft. Man sieht, dass er Probleme mit seinem Arm hat, und abgesehen davon fehlt ihm auch der Racing-Rhythmus.» Der 34-Jährige betont aber auch: «Er hat das Recht, es zu versuchen, aber man muss sagen, dass es derzeit düster aussieht, was seine Zukunft in der Formel 1 angeht.»