Robert Kubica: Wieso Formel 1 jetzt zweitrangig wird
Robert Kubica in Suzuka
Das grosse Formel-1-Märchen geht zu Ende: Robert Kubica hat im September am Marina Bay Circuit von Singapur bestätigt, dass er 2020 nicht in einem Williams-Rennwagen sitzen werde. Damit zeichnet sich ab – die GP-Karriere des Krakauers wird in Abu Dhabi wohl zu Ende gehen. «Ich suche nach neuen Gelegenheiten», sagte der WM-Vierte von 2008. «Um die in aller Gründlichkeit ausloten zu können, werde ich über diese Saison 2019 hinaus mit Williams nicht weitermachen. Ich habe sehr viel Energie darin investiert, in die Formel 1 zurück zu kommen. Klar würde ich gerne bleiben. Aber nicht um jeden Preis. Ich will auch wieder Freude am Rennsport haben. Diese Saison war sehr schwierig.»
Kubica tut sich schwer bei Williams, die es geschafft haben, das zweite Jahr in Folge das schlechteste Formel-1-Auto zu bauen. Meist hatte Kubica gegen seinen jungen Stallgefährten George Russell das Nachsehen. Robert konnte nur im Chaos-GP von Hockenheim punkten, als Zehnter. Nur durch den kuriosen Rennverlauf liegt er in der WM vor Russell, auf dem zweitletzten Platz.
Kubica ist klar, dass der Kanadier Nicholas Latifi für 2020 mit üppig Sponsorgeld vor der Williams-Tür steht. Daher schaut sich Kubica schon länger einer Alternative um, die könnte DTM heissen. Audi-Sportchef Dieter Gass hat bestätigt, dass es Kontakte gibt.
In Suzuka fügt Kubica hinzu: «Mein ganzes Denken dreht sich darum, 2020 Rennen zu fahren. Wir arbeiten an den Plänen für die kommende Saison, aber noch ist nichts spruchreif.»
Robert Kubica sollen Offerten von Haas und Racing Point vorliegen, als Versuchs- und Simulationsfahrer zu arbeiten.
Der Pole meint dazu: «Eine Entwicklungsrolle könnte interessant sein, aber sie ist kein Muss. Wenn ich alle Möglichkeiten für 2020 ausgelotet habe, schaue ich mir das in Ruhe an. Ich bin sehr zuversichtlich, dass ich in der nächsten Saison irgendwo am Start stehen werde.»