Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Neues Reglement: Formel 1 bleibt gespalten

Von Adam Cooper
Der FIA-Sitz in Paris an der Place de la Concorde

Der FIA-Sitz in Paris an der Place de la Concorde

​Am Mittwoch, 16. Oktober treffen sich in Paris Autoverband FIA, Formula One Management (FOM), Rennställe und Fahrer, um über das kommende Reglement zu verhandeln. Die Formel 1 bleibt gespalten.

Welches Reglement erhält die Formel 1 ab 2021? Darüber verhandeln am 16. Oktober in Paris zum vierten Mal Vertreter des Autoverbands FIA, von Formula One Management (FOM) und der zehn Formel-1-Teams. Anwesend sind auch einige Piloten, um die Sichtweise der Fahrer einzubringen. Zur Erinnerung: Das Reglement muss vor dem 31. Oktober durch den FIA-Weltrat beschlossen werden.

Zwei vorbereitende Sitzungen gab es schon in Suzuka. Beim einen Treffen diskutierten die Team-Manager über das Sportreglement, hier geht es um den Ablauf eines GP-Wochenendes oder um veränderte Bestimmungen bezüglich der befohlenen Nachtruhe. Beim zweiten Treffen wurden die Strategen der Rennställe dazu eingeladen, sich zu den so genannten Mini-GP zu äussern – Sprintrennen, welche an drei GP-Wochenenden 2020 das klassische Qualifying ersetzen sollen, in Le Castellet, Spa-Francorchamps und Sotschi.

Die Formel 1 ist dabei – wie üblich – tief gespalten. Gegen die Einführung der Sprintrennen regt sich ebenso Widerstand wie gegen den vermehrten Gebrauch vereinheitlichter Teile oder eine komplett umgekrempelte Aerodynamik. FIA und FOM argumentieren in Sachen Standardteile: Was nichts zur Show oder zur reinen Leistungsfähigkeit beiträgt, das kann ruhig vereinheitlicht werden.

McLaren-CEO Zak Brown in Japan: «Noch während des Suzuka-Wochenendes haben ich jüngste Änderungsvorschlläge für das Reglement erhalten. Beim Treffen in Paris werden wir ein klares Bild davon haben, wo es in Sachen Regeln hingehen soll. Ich bin der Ansicht, dass die Formel 1 eine radikale Änderung braucht. Wir geben zu viel Geld aus, gemessen an der Show, die wir den Fans bieten. Und die Show sollte im Mittelpunkt stehen.»

«Alles steht und fällt mit den Fans. Wenn sie in Scharen zu den Grands Prix kommen, dann ziehen wir automatisch Sponsoren an, dann sind die Rennveranstalter happy, dann verkaufen die Autohersteller mehr Fahrzeuge und so weiter. Wir müssen mit den Kosten runter, und die Formel 1 muss packenden, unberechenbaren Sport bieten.»

Die Ansicht von Brown ist natürlich nicht uneigennützig: Ein neues Reglement bietet einem Team wie McLaren die Chance, die Lücke zu den Top-Teams zu schliessen. Die dominierenden Rennställe Mercedes-Benz, Ferrari und Red Bull Racing hingegen haben wenig Interesse daran, alles auf den Kopf zu stellen.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto: «Die Pariser Sitzung ist sehr wichtig, denn es ist die letzte ihrer Art vor der Abstimmung zur Zukunft der Formel 1. Es gibt viele offene Punkte. Es ist schwer zu sagen, wo das alles hinführen wird. Im Spannungsfeld zwischen der Formel 1, der FIA und den Rennställen haben wir unterschiedliche Interessen. Eines ist für uns aber klar: Ferrari wird sicherstellen, wofür wir in der Formel 1 stehen, wir haben ein gewichtiges Wort.»

Binotto hat bekräftigt, dass Ferrari nicht darauf erpicht sein, mit einem Veto die Änderungen für 2021 abzuwürgen: «Das wäre jammerschade. So sollte das nicht laufen. Die Diskussion zwischen allen Beteiligten ist offen und gut, und ich hoffe inständig, dass wir zu einem Kompromiss finden, mit dem alle gut leben können.»

Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer: «Wir müssen ziemlich viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten. Es gibt noch sehr viel zu klären, bevor der Weltrat am 31. Oktober über das Reglement abstimmen muss.»

«Die ursprünglichen Pläne für neue Autos sind bereits verwässert. Der Kostendeckel kommt, dazu eine bessere Preisgeldverteilung, wenn auch nicht so umfangreich wie die kleineren Rennställe gehofft hatten. Mir ist schon klar, dass die grossen Teams am liebsten überhaupt nichts ändern würden.»

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