Monisha Kaltenborn: Früher Sauber, heute Rapid Wien
Monisha Kaltenborn
«Die Formel 1 und Fußball sind beides Teamsportarten. Daher ist eine Verbindung nichts Ungewöhnliches.» Das sagt Monisha Kaltenborn, die frühere Teamchefin von Sauber in der Formel 1. Die Österreicherin mit indischen Wurzeln hat nun erstmals bestätigt, auf der Liste des Versicherungsmanagers Martin Bruckner am 25. November für das Präsidium des SK Rapid Wien zu kandidieren. Es wird eine Kampfabstimmung für die Klubmitglieder, die zwei Listen zur Wahl haben.
Für die in Wien aufgewachsene Juristin, die seit 2001 Mitglied der Geschäftsführung der Sauber Motorsport AG, ab 2010 bis 2017 deren CEO und von 2012 bis 2017 auch die Teamchefin des GP-Rennstalls war, wäre eine Funktion bei Rapid eine Art Heimkehr. Denn die in Dehradun (Indien) geborene Monisha Narang kam als Achtjährige mit ihren Eltern nach Wien, wo schon ihr Onkel arbeitete.
Matura und Jura-Studium absolvierte sie hier, zusätzlich machte sie danach noch den Master of Law an der renommierten London School of Economics and Political Science. Die 48-Jährige lebt mit ihrem Gatten, dem Stuttgarter Juristen Jens Kaltenborn, und den zwei Kindern in der Nähe von Zürich, kommt aber immer wieder zu Verwandtenbesuchen nach Wien.
«Die könnten nun häufiger werden», sagt sie, «aber ich werde meinen Wohnsitz auch als Präsidiumsmitglied von Rapid nicht zurück nach Wien verlegen. Ich kann auch aus Zürich für den Klub arbeiten.»
Sie sieht Sponsorenkontakte und Lobbying als ihre künftigen Aufgaben, wenn die Liste Bruckner die Wahl gewinnt. «Fußball ist für mich ja kein völliges Neuland», ergänzt sie, «denn ich war schon als Kind bei Rapid zuschauen. Und wir hatten ja auch in der Formel 1 Bezug zum Fußball.»
Damit spielt sie auf die vorübergehende Partnerschaft des Sauber-Rennstalls mit dem FC Chelsea an.
Kaltenborn, die im Vorjahr ein eigenes Team in der Nachwuchs-Formel 4 unterhielt, ist jetzt in E-Sports aktiv und führt eine Wettkampfserie an Simulatoren in der Schweiz durch.
Mit Martin Bruckner traf sie über gemeinsame Bekannte in Wien zusammen. Offenbar teilen die Beiden viele Ansichten in Wirtschafts- und Managementfragen, denn Kaltenborns Nominierung auf Bruckners Liste kam rasch zustande.