Brundle zu Ferrari: Kein Zweifel an der Schuldfrage
Wer nach dem Brasilien-GP in die Ferrari-Box blickte, sah nur enttäuschte Gesichter. Kein Wunder, schliesslich waren Charles Leclerc und Sebastian Vettel nach einem teaminternen Duell und einer Berührung zwischen ihren Rennern ausgefallen. Obwohl sich beide Teamkollegen nach dem Rennen zurückhielten und auf Schuldzuweisungen verzichteten, wurde klar: Nun herrscht dicke Luft im Team der Roten.
Seit dem verhängnisvollen Zusammentreffen des vierfachen Weltmeisters und des jungen Ferrari-Talents aus Monte Carlo wird heftig über die Schuldfrage diskutiert. Für die meisten Experten steht nach Sichtung der entsprechenden Videoaufnahmen fest: Wenn man einem der beiden Fahrer die Schuld geben will, dann ist das eher Vettel.
Das sieht auch der frühere GP-Pilot und heutige TV-Experte Martin Brundle so. Der Brite schreibt in seiner Analyse zum Brasilien-GP auf Skysports.com: «Eine Safety-Car-Phase lässt das Feld wieder zusammenrücken und oft führt der Restart zu einem weiteren Einsatz des Safety-Cars. In diesem Fall kam die zweite Phase wegen des Kontakts zwischen den beiden Ferrari-Piloten.»
«Ich muss sagen, dass der Doppel-Ausfall ein sehr hoher Preis war, den Ferrari für den offensichtlich leichten Kontakt bezahlte», stellt Brundle ausserdem fest. Und er beschreibt: «Charles zog in der ersten Kurve an Vettel vorbei. In der zweiten Kurve hatte er etwas durchdrehende Räder, deshalb kam Vettel wieder heran und er liess ihm auf der Rechten Seite eine gute Wagenbreite Platz.»
«Für mich besteht kein Zweifel daran, dass sich der anschliessende Kontakt ereignete, weil Seb in der Mitte der Geraden sanft nach links zog», ist sich der 60-Jährige Ex-GP-Pilot sicher. Und er betont: «Nun, da beide WM-Titelkämpfe entschieden sind, wird’s ernst, aber das war ziemlich unnötig.»