MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Ralf Schumacher zu Ferrari: «Vettel hat eher Schuld»

Von Oliver Müller
​Der sechsfache GP-Sieger Ralf Schumacher sagt zur Kollision der Ferrari-Piloten Sebastian Vettel und Charles Leclerc: «Das war natürlich keine richtige Absicht, aber Vettel hat eher Schuld.»

Wer in 180 Grands Prix gestählt worden ist, darf durchaus eine Meinung zur umstrittenen Kollision der Ferrari-Fahrer haben. Auch Ralf Schumacher hat sich die aufregende Szene im Brasilien-GP angesehen, und der Formel-1-Experte der deutschen Sky sagt: «Das war sehr eng und spannend zwischen den beiden. Und ich finde, bis zur Kollision ging es. Dass Sebastian die Spur wechselt, hat zwei Gründe. Er hat wahrscheinlich damit gerechnet, dass Charles weiter weg ist. Aber natürlich wollte er ihm die Linie auch ein bisschen verschliessen für die nächste Kurve, dass sein Gegner also nicht innen kontern kann. Und dann ist es passiert. Von daher würde ich sagen: Wenn man überhaupt von einer Schuld sprechen kann, dann liegt die eher bei Sebastian, logischerweise. Aber das grössere Problem als der Crash ist jetzt das Verhältnis der zwei Teamkollegen untereinander. Das wird eine Riesenaufgabe fürs Team.»

Der sechsfache GP-Sieger weiss, wovon er spricht: Wir hätten den Deutschen damals bei BMW-Williams nicht eben als Kumpel seines kolumbianischen Stallgefährten Juan Pablo Montoya eingestuft.

Die Rennkommissare in Interlagos kamen zum Schluss, dass die Kollision der zwei Ferrari-Fahrer nicht weiter untersucht werden muss. Ist dies gemäss Ralf Schumacher die korrekte Entscheidung? «Ja», sagt der WM-Vierte von 2001 und 2002. «Denn das ist etwas, das Team-intern passiert ist, und Ferrari war bestraft genug. Was da vorgefallen ist, das war ja auch keine richtige Absicht. Und ich glaube Sebastian schon, wenn er sagt, er sei davon ausgegangen, dass er bereits an Leclerc vorbei war. Er wollte halt wie gesagt innen liegen für die folgende Kurve, so dass kein Konter kommen kann.»

Schumacher hat es angesprochen: Eine ganz heikle Situation für Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. Muss der Italiener so etwas wie eine Strafe verhängen? Ralf weiter: «Ich glaube, dass es intern eine harte Diskussion geben wird, weil auch Binotto langsam unter Druck geraten wird. Schliesslich hat man bei Ferrari andere Sorgen, als dass sich die Teamkollegen permanent in irgendeiner Form streiten und beharken. Und Verantwortung tragen beide. Die zwei sind alt genug. Ich glaube, dass das eng werden kann. Vielleicht sogar so eng, dass – wenn das nicht besser wird, wenn keine klaren Bekenntnisse kommen – dass man bei Ferrari eventuell darüber nachdenkt, etwas zu ändern.»

Binotto ist nicht der Einzige unter Druck. Wie wird sich das zwischen den Piloten 2020 entwickeln? Würde sich ein Vettel mit der Rolle der Nummer 2 zufriedengeben?

Ralf Schumacher glaubt: «Es wird sehr schwer werden, für beide Fahrer und speziell für Sebastian. Wenn man keine Lösung findet und weil die Zukunft klar bei Charles liegt. Und da muss er sich natürlich schon auch einmal fügen.»

«Ferrari muss jetzt erst einmal kurzfristig das Dilemma aufklären. Solche Dinge müssen einfach nicht sein. Wobei: Es war jetzt auch keine harte Kollision. Und nochmals – ich sehe keine Absicht von Sebastian. Wenn Teamchef Binotto klarmachen kann, dass solche Zwischenfälle in Zukunft vermieden werden, dann kann das gut gehen. Ansonsten wird man bei Ferrari härtere Schritte einleiten müssen.»

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