Carlos Sainz (McLaren): Drittstärkster GP-Pilot 2019?
Carlos Sainz
Kurz vor dem Ende der Saison 2019 wurden wir in Interlagos mit einem unterhaltsamen Rennen belohnt. Die Spannung dauerte auch nach dem Fallen der Zielflagge an, schliesslich musste nicht nur Lewis Hamilton wegen seines missglückten Überholversuchs an Alex Albon eine Strafe befürchten. Mehrere Piloten – darunter auch Carlos Sainz – standen unter Verdacht, den Heckflügel im falschen Moment flach gestellt zu haben.
Während der sechsfache Champion eine Zeitstrafe kassierte, die ihn vom dritten auf den sieben Platz zurückwarf, durfte Sainz aufatmen – die entsprechenden TV-Aufnahmen entlasteten den Spanier, der dank Hamiltons Strafe auf den dritten Platz vorrückte. Die Podestzeremonie verpasste der Rennfahrer aus Madrid zwar, doch das konnte seine Freude nicht trüben – er holte das Feiern auf dem Treppchen einfach mit seinem Team nach, als das Rennergebnis feststand.
Der aktuelle WM-Siebte durfte sich nicht nur über die Trophäe für den letzten Platz auf dem Treppchen freuen. Auch erntete er viel Lob von den Experten, auch vom früheren GP-Piloten und heutigen Sky Sports F1-Experten Karun Chandhok. Der Inder schätzt die ganze Saison des früheren Red Bull-Juniors hoch ein, wie er in seiner Kolumne auf Skysports.com schreibt.
«Carlos Sainz hat eine ausserordentliche Saisonleistung vollbracht. Er wäre meine Wahl für den drittbesten Fahrer hinter Lewis Hamilton und Max Verstappen», erklärt der 35-Jährige, der auch für den zweitplatzierten Toro Rosso-Rückkehrer Pierre Gasly viele nette Worte hat. «Die guten Ergebnisse von Gasly und Sainz kamen durch die Enttäuschungen von Ferrari, Lewis und Albon zustande, aber beide haben sich ihre Podestplätze für ihre Saisonleistungen auch definitiv verdient.»
«Pierre hat Charakterstärke bewiesen, seit er ins Toro Rosso-Team zurückgeschickt wurde. Seit dem Rennen in Spa hat er im Vergleich zu seinem Teamkollegen Daniil Kvyat überzeugt und in Interlagos war er von der ersten Trainingsrunde an bei der Musik. Dass er sich im Rennen als Spitzenreiter des Mittelfelds durchgesetzt hat, ist eine starke Leistung. Er konnte sich von seinen Verfolgern wie Kimi Räikkönen absetzen. Deshalb hätte er auch ohne die Dramen an der Spitze ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Er verdient seine Trophäe, alleine schon wegen der emotionalen Achterbahnfahrt, die er in diesem Jahr durchstehen musste. Aber ich bin froh, dass er sich diese auf der Strecke in Rad-an-Rad-Duellen erkämpft hat.»