Nicholas Latifi: Was ihm zum Williams-Cockpit fehlt
Nicholas Latifi
Teamchefin Claire Williams hat vor kurzem erklärt: «Was unser Fahrerduo für die kommende Saison betrifft, so gibt es eine Entscheidung erst im Dezember.» Es handelt sich um den letzten freien Platz in der Königsklasse, denn ein Williams-Fahrer steht schon fest – Mercedes-Zögling George Russell.
Teamchefin Claire Williams: «Wir wägen ab, was wir tun werden. Wir haben einige Kandidaten auf unserer Liste, die wir derzeit prüfen und mit denen wir sprechen. Wir nehmen uns Zeit, um darüber nachzudenken und um sicherzustellen, dass wir die richtige Entscheidung treffen.»
Ein logischer Kandidat ist Williams-Ersatzfahrer Nicholas Latifi. Er hat bereits Testfahrten absolviert und sass 2019 mehrfach in einem Freitagstraining im Auto, zuletzt in Brasilien. «Nicholas hat einen ähnlichen Charakter wie George, er krempelt die Ärmel hoch und macht den Job, um den wir ihn bitten», so Williams. «Er ist sehr sympathisch, sehr beeindruckend, er versteht sich mit allen, und natürlich gibt es den Vorteil, dass er das Team jetzt kennt», so Williams weiter.
Wenn Latifi also in die Formel 1 will und Claire Williams den Nordamerikaner dermassen lobt – worauf wird dann noch gewartet? Antwort: Um für den Williams-Platz in Betracht zu kommen, benötigt Latifi 40 Punkte für die Superlizenz. Dazu muss er in der Formel-2-Saison mindestens Gesamtfünfter werden, um die restlichen Zähler zu erobern. Im Moment liegt der Kanadier auf dem zweiten Platz hinter Nyck de Vries, der als Champion feststeht. Es stehen noch zwei Rennen aus (in Abu Dhabi), maximal kann ein Fahrer dort noch 46 Punkte holen. Im schlechtesten Fall rutscht Latifi noch auf Rang 5 ab, wenn Luca Ghiotto, Sergio Sette Camara und Jack Aitken alle üppig punkten.
Claire Williams: «Dass Latifi erneut für uns gefahren ist am Freitag, bedeutet nicht automatisch ein Cockpit für 2020. Wir werden unsere Fahrer erst nach Abu Dhabi verkünden.»
Was sagt Latifi selber? Der in Toronto geborene, heute aber in Montreal lebende Kanadier sagt gegenüber den Kollegen der Gazzetta dello Sport: «Ich bin happy, dass ich eine gute Saison zeigen kann. Aber 2019 wird mein letztes Jahr in der Formel 2 sein.»