Charles Leclerc: «Bin tatsächlich ziemlich traurig»
Charles Leclerc
Nach dem peinlichen Brasilien-Crash der Ferrari-Stallgefährten Charles Leclerc und Sebastian Vettel ist der Wille der beiden Scuderia-Söldner besonders gross, beim Saisonfinale in Abu Dhabi Wiedergutmachung zu leisten. Doch das letzte Rennen der Saison wird nicht einfach, wie Leclerc warnt: «Bei diesem GP werden alle das Maximum geben, denn die meisten haben nichts mehr zu verlieren.»
Der 22-Jährige aus Monte Carlo, der sein GP-Debüt in Abu Dhabi im letzten Jahr für das Alfa Romeo-Sauber-Team auf dem siebten Platz abgeschlossen hat, weiss genau, worauf es auf dem Wüstenkurs von Yas Marina ankommt: «Das Rennen startet bei Tageslicht und endet in der Nacht, und das macht es sehr speziell. Auch der Reifenabbau ist hier besonders, wir müssen uns anpassen und auch richtig einschätzen können, wie er sich entwickeln wird.»
«In Abu Dhabi erleben wir immer interessante Rennen und ich freue mich jetzt schon auf meinen letzten Ferrari-Renneinsatz in diesem Jahr», prophezeit Leclerc, der gesteht: «Die meisten Fahrerlager-Dauergäste freuen sich wohl bereits auf ihren Urlaub, aber ich bin tatsächlich ziemlich traurig, dass ich den Adrenalinkick am Steuer in den darauffolgenden Monaten nicht mehr spüren werde.»
Für Vettel beginnt die neue Saison hingegen schon mit dem Saisonfinale. Er weiss: «Der GP in Abu Dhabi markiert in vielerlei Hinsicht auch den Start der 2020er-Saison, denn die meisten Teams probieren während der Freitagstrainings bereits Ideen für das nächste Jahr aus.» Das sei im ersten und dritten Training auch kein Problem, da diese Sessions ohnehin tagsüber bei deutlich heisseren Temperaturen stattfinden werden, erklärt der vierfache Champion weiter.
Und mit Blick aufs Rennen fügt der 53-fache GP-Sieger an: «Der Yas Marina Circuit umfasst viele langsame und mittelschnelle Kurven. Im Gegensatz zu São Paulo hat Pirelli dafür die drei weichsten Reifenmischungen im Gepäck. Dennoch ist es sehr wahrscheinlich, dass die meisten versuchen werden, mit einem Stopp auszukommen. Denn das Überholen ist trotz der beiden DRS-Zonen sehr schwierig. Das bedeutet auch, dass die Qualifying-Leistung besonders wichtig ist.»