Alfa Romeo-Sauber: Andere Rolle für Marcus Ericsson
Marcus Ericsson (rechts) hatte in Belgien wenig zu tun
Was genau Kimi Räikkönen in den Sommerferien gemacht hat, bleibt bis heute unklar. Im Fahrerlager des Circuit de Spa-Francorchamps kursierte, dass sich Kimi seine Verletzung am linken Bein beim Motocrossfahren zugezogen habe. Der Weltmeister von 2007 sagt dazu nichts, also bleibt das Hörensagen. Der hinkende «Iceman» bestätigte damals nur: «Ja, ich bin verletzt. Ich habe mir in den Ferien eine Muskelzerrung am linken Bein zugezogen, offenbar werde ich alt.»
Weil Alfa Romeo-Sauber nicht sicher war, ob der 21fache GP-Sieger einsatzfähig sein würde, bot Teamchef Fred Vasseur den dritten Mann auf. Aus den USA wurde der frühere schwedische GP-Pilot Marcus Ericsson eingeflogen, er verzichtete für das Rennwochenende in Spa-Francorchamps auf seinen IndyCar-Einsatz in Portland.
Aber dann biss Kimi auf die Zähne und sass die ganze Zeit über im Wagen, Ericsson blieb tatenlos. Beim schwedischen Sender Viaset meinte der 29-Jährige: «Klar schmerzt es, wenn du an einer Formel-1-Rennstrecke bist und zuschauen musst. Kimi und das Team waren nicht sicher, ob er einsatzfähig sein würde. Optimal ist das Ganze nicht gewesen, aber so geht das halt hin und wieder.»
Etwas deutlicher hatte sich der 97fache GP-Teilnehmer offenbar seinem US-Teamchef Sam Schmidt gegenüber geäussert. Der saget bei Autosport: «Mir ist nicht so klar, was da bei denen da drüben passiert ist, denn mir war gesagt worden, dass Räikkönen am Wochenende nicht fahren könne. Darum haben sie Marcus nach Europa gebeten, er fliegt prompt nach Belgien, und dann erhält er keine Einsatzmöglichkeit. Er ist stinksauer, denn er wäre gerne in Portland gefahren, er hatte in den vergangenen Läufen gute Leistungen gezeigt. Also ist das auch für uns enttäuschend.»
Marcus Ericssons Manager Eje Elgh sagt nun gegenüber Viasat: «2019 haben wir gemerkt, dass das ganze Hin- und Herreisen nicht gut ist für Marcus, also werden wir uns 2020 ganz auf die IndyCar-Serie konzentrieren.»
Der 29jährige Ericsson, von Melbourne 2014 bis Abu Dhabi 2018 in der Formel 1 97 Mal am Start, sagt in der schwedischen Expressen: «Ein Band zu Alfa Romeo-Sauber wird bleiben. Die ganze Sache von Belgien war ein wenig albern. Aber vielleicht ist das auch ein Problem der ganzen sozialen Netzwerke. Alles passierte damals so schnell, und Alfa Romeo äusserte sich nicht, also kam das alles komplett falsch rüber.»
«Ich habe mit Sauber und Alfa Romeo eine lange Partnerschaft, und ich bin sicher, dass ich auch künftig eine Rolle spielen werde. Aber ich habe dem Team klargemacht, dass ich mich ganz auf die IndyCar-Serie konzentrieren will. Die Priorität heisst IndyCar, nicht Formel-1-Ersatz.»