Max Verstappen: Warum die Red Bull-Treue Sinn macht
Max Verstappen
Kurz vor Weihnachten nahm Ferrari bereits allen Gerüchteköchen einige der besten Zutaten aus den Händen, als die Scuderia bestätigte, dass Aufsteiger Charles Leclerc seinen Vertrag mit dem ältesten GP-Rennstall der Welt bis Ende 2024 verlängert hat. Der 22-jährige Monegasse tat dies nach einer starken ersten Saison mit sieben Poles, zwei Siegen und zehn Podestplätzen vorzeitig, denn für die Saison 2020 hatte er sich bereits zuvor an das Team aus Maranello gebunden.
Diesem Beispiel folgten Max Verstappen und Red Bull Racing, die am gestrigen Dienstag verkündeten, dass der schnelle Niederländer bis mindestens Ende 2023 an Bord bleiben wird. Es ist der zweite Vertrag, den die Verantwortlichen im Rennstall aus Milton Keynes vorzeitig verlängert haben, denn kurz vor dem Saisonfinale 2019 in Abu Dhabi hatte man bereits die entsprechenden Vereinbarungen mit Motorenpartner Honda bis und mit 2021 besiegelt.
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist sich sicher: «Mit Blick auf die Regeländerungen, die 2021 in Kraft treten, ist Kontinuität in möglichst vielen Bereichen der Schlüsselfaktor zum Erfolg.» Und GP-Veteran Martin Brundle stimmt ihm auf Skysports.com zu. «Mein erster Gedanke lautete: Gut für Max, gut für Red Bull Racing und gut für die Formel 1. Jeder hat nun eine etwas längerfristige Sicht und das eliminiert viele kurzfristige Unsicherheiten», schreibt der Brite.
«Red Bull konnte Max offensichtlich davon überzeugen, dass sie ihm geben können, was er braucht», fügt der frühere GP-Pilot und heutige Sky Sports F1-Experte an. Und er stellt klar, wie wichtig die Vertragsverlängerung auch für die Zukunft des Teams ist. «Max an Bord halten zu können, war entscheidend. Denn man musste andernfalls befürchten, dass Teambesitzer Didi Mateschitz das ganze Projekt in Frage gestellt und sich gefragt hätte: ‚Was bringt das?‘»
Brundle weiss: «In der Formel 1 lieben die Leute Kontinuität, denn man baut ein Auto auch mit Blick auf die Bedürfnisse eines Fahrers, genauso wie die Marketing-Programme. Man bekommt langfristige Sponsoren-Verträge, weil man langfristige Pläne hat. Die Teams versuchen immer, etwas weiter vorauszuschauen.»
Ausserdem wisse man auch, dass solche Verträge immer auch Ausstiegsklauseln für beide Seiten beinhalten. Dieser Vorbehalt besteht immer. Es ist immer schwierig, Performance-Klauseln zu Papier zu bringen, aber zur Sprache könnten auch Zusicherungen von Schlüsselpersonen im Team sein. Denn wenn ich bei Red Bull Racing weitermachen will, dann will ich vielleicht auch wissen, ob Christian Horner weiterhin an Bord sein wird. Wird Adrian Newey noch mitmachen und wer ist sonst noch da?», erzählt der 158-fache GP-Teilnehmer. «Red Bull Racing ein gutes finanzielles und technisches Gesamtpaket geschnürt, das Max und seine Leute überzeugt hat, sich für weitere vier Jahre zu verpflichten.»
Formel-1-WM 2019, Fahrer
1. Lewis Hamilton, Mercedes, 413 Punkte. 2. Valtteri Bottas, Mercedes, 326. 3. Max Verstappen, Red Bull Racing 278. 4. Charles Leclerc, Ferrari, 264. 5. Sebastian Vettel, Ferrari 240. 6. Carlos Sainz, McLaren, 96. 7. Pierre Gasly, Toro Rosso, 95. 8. Alex Albon, Red Bull Racing, 92. 9. Daniel Ricciardo, Renault, 54. 10. Sergio Pérez, Racing Point, 52. 11. Lando Norris, McLaren, 49. 12. Kimi Räikkönen, Alfa Romeo, 43. 13. Daniil Kvyat, Toro Rosso, 37. 14. Nico Hülkenberg, Renault, 37. 15. Lance Stroll, Racing Point, 21. 16. Kevin Magnussen, Haas, 20. 17. Antonio Giovinazzi, Alfa Romeo, 14. 18. Romain Grosjean, Haas, 8. 19. Robert Kubica, Williams, 1. 20. George Russell, Williams, 0.
Formel-1-WM 2019, Teams
1. Mercedes, 739 Punkte. 2. Ferrari, 504. 3. Red Bull Racing, 417. 4. McLaren, 145. 5. Renault, 91. 6. Toro Rosso, 85. 7. Racing Point, 73. 8. Alfa Romeo, 57. 9. Haas, 28. 10. Williams, 1.