Daniel Ricciardo: Wieso er seinen Renault lobt
Diese Zeit liess aufhorchen: Der Australier Daniel Ricciardo fuhr mit seinem Renault auf dem Cicuit de Barcelona-Catalunya eine Bestzeit, nur eine halbe Sekunde langsamer als der Klassenbeste Valtteri Bottas im Silberpfeil. Ricciardos Stallgefährte Ocon war knapp 15 Hundertstel langsamer als Daniel, Renault hat gemessen am 2019er Auto ohne Zweifel zugelegt.
Die Dauerläufe auf der katalanischen Rennstrecke untermauern: Mercedes bleibt vorne, zweite Kraft ist derzeit Red Bull Racing-Honda. Ferrari folgt auf Rang 3, mit der Mercedes-Kopie namens Racing Point ziemlich gross im Rückspiegel. Fünfte Kraft sind Renault und McLaren, auf Augenhöhe.
Was sagt Daniel Ricciardo über das Potenzial seines 2020er Autos? «Wir müssen vorsichtig bleiben, denn Testfahrten zeigen nie das ganze Bild. Wir sind mit dem weichsten Reifen von Pirelli gefahren, der Mischung C5, andere haben die gar nie erst aufgeschnallt.»
«Wir sind gewiss nicht so schnell wie Mercedes. Aber ich muss zugeben: Wäre ich mit den weichsten Walzen von Pirelli nicht so weit vorne gewesen, das hätte mich schon enttäuscht. Das war eine gute Runde, in welcher wir die Möglichkeiten des Reifens ausgeschöpft haben. Dass wir das schaffen, ist eine positive Erkenntnis.»
«Ich bin zu lange in diesem Geschäft, um jetzt zu glauben, dass ich auch in Melbourne Drittschnellster sein werde. Aber wir finden, dass unser Auto Speed hat und wir den auch nutzen können. Vielleicht hätte ich noch den einen oder anderen Zehntel abgefeilt, aber eine lockere 1:15er Zeit so wie Mercedes, das hätte ich kaum hinbekommen.»
Der neue Renault wirkt in den Kurven viel solider als das Vorjahresmodell, und der siebenfache GP-Sieger bestätigt: «Die Fahrzeugbalance ist in allen Kurvenbereichen besser. Das Heck liegt ruhiger, das bedeutet, dass ich Ausgang der Ecken früher aufs Gas gehen kann. Was mir auch gut gefallen hat: Die Standfestigkeit stimmt. Das ist ein Bereich, in welchem Renault unbedingt zulegen wollte.»
Tatsächlich ist Renault der einzige der vier Formel-1-Motorenhersteller, dessen Autos (Werksteam und McLaren) kein einziges Mal wegen eines Antriebseinheits-Problems stehenblieb.
Wintertest-Fazit von Daniel Ricciardo: «So weit, so gut. Was das alles wert ist, wird sich in Melbourne zeigen.»
Formel-1-Wintertests 2020
1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W11, 1:15,732, Fr21 C5
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:16,269, Fr28 C4
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault RS20, 1:16,276, Fr28 C5
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF1000, 1:16,360, Fr28 C5
5. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W11, 1:16,410, Fr28 C5
6. Esteban Ocon (F), Renault RS20, 1:16,433, Fr28 C5
7. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP20-Mercedes, 1:16,634, Fr28 C5
8. Carlos Sainz (E), McLaren MCL35-Renault, 1:16,820, Fr28 C4
9. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF1000, 1:16,841, Do27 C5
10. George Russell (GB), Williams FW43-Mercedes, 1:16,871, Fr28 C5
11. Daniil Kvyat (RU), AlphaTauri AT01-Honda, 1:16,914, Fr28 C4
12. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:16,942, Do27 C5
13. Romain Grosjean (F), Haas VF-20-Ferrari, 1:17,037, Fr28 C4
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT01-Honda, 1:17,066, Do27 C5
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,091, Do20 C5
16. Lance Stroll (CDN), Racing Point RP20-Mercedes, 1:17,118, Do27 C3
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43-Mercedes, 1:17,313, Do27 C5
18. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo-Sauber C39-Ferrari, 1:17,469, Fr21 C5
19. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-20-Ferrari, 1:17,495, Fr28 C4
20. Alex Albon (T), Red Bull Racing RB16-Honda, 1:17,550, Mi26 C2
21. Lando Norris (GB), McLaren MCL35-Renault, 1:17,573, Do27 C3
Reifenmischungen von Pirelli: C1 (hart) bis C5 (extraweich)
Mi19 = Mittwoch, 19. Februar
Do20 = Donnerstag, 20. Februar
Fr21 = Freitag, 21. Februar
Mi26 = Mittwoch, 26. Februar
Do27 = Donnerstag, 27. Februar
Fr28 = Freitag, 28. Februar