Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Sebastian Vettel: Corona-Gefahr schwer einzuschätzen

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Auch Ferrari-Star Sebastian Vettel kann sich dem Thema Coronvirus nicht verschliessen: «Ich hoffe, dass wir bald zur Normalität zurückkehren können.» Doch das wird kaum so bald passieren.

Es war auch für Sebastian Vettel nicht leicht, sich in Melbourne auf den Sport zu konzentrieren. Die Coronavirus-Pandemie hält die ganze Welt im Würgegriff, und die Dinge entwickeln sich so rasend schnell, da weiss keiner, wo das alles noch hinführt. Als der vierfache Formel-1-Champion zu Medienvertretern sprach, wusste noch keiner, dass ein McLaren-Teammitglied Coronavirus-positiv ist. Und dass McLaren deswegen seine Sacken packt und am GP-Wochenende nicht teilnimmt. Wenn es denn überhaupt eines geben sollte, denn der WM-Auftakt steht vor dem Aus.

Der Ferrari-Fahrer wäre froh gewesen, wenn er seinen Rennhelm aufsetzen und die ganze Welt aussperren könnte. «Ich freue mich darauf, bald ins Rennauto zu klettern und diese Piste zu spüren.» Aber die Anzeichen mehren sich, dass dies nicht passieren wird.

Und vielleicht hat das auch der 53fache GP-Sieger geahnt, als er festhielt: «Es ist ein wenig seltsam, mit der ganzen Mannschaft hier in sein, während zuhause in Italien das Leben fast zum Stillstand gekommen ist. Das ist eine ungewöhnliche Situation. Aber das gilt nicht nur für die Mitglieder des Formel-1-Zirkus, das gilt für die ganze Welt.»

«Auch mir fällt es sehr schwer einzuordnen, wie akut die Gefahr ist und was alles noch passiert. Auf der einen Seite versucht man, alles so normal als möglich weiterlaufen zu lassen, auf der anderen Seite muss entschieden werden, was die beste Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen ist. Wohin das alles steuert, ist kaum zu bestimmen.»

Klar stellte sich schon vor dem McLaren-Hammer die Frage, ob es für die Formel 1 richtig ist, in Australien zu fahren. Sebastian Vettel sagte: «Darüber kann man sich lange streiten. Es gibt Zeichen dafür, es gibt Argumente dagegen. Niemand wurde gezwungen, nach Australien zu fliegen. Es liegt in der Verantwortung der Regierung, der FIA und der Formel 1, die beste Entscheidung für alle zu treffen. Ich hoffe, wir können bald zur Normalität zurückfinden.»

Davon sind wir leider weit entfernt. Denn eine immer wahrscheinlichere Absage des Australien-GP muss logischerweise dazu führen, dass die Königsklasse auch in Bahrain und Vietnam nicht antritt.

Es könnte also durchaus bis Mai dauern, um die Frage zu beantworten, wo Ferrari sportlich steht. Sebastian Vettel: «Wir hatten keine schlechte Saisonvorbereitung. Klar wäre ich gerne noch ein wenig länger gefahren. Aber wir haben viel darüber gelernt, wie der Wagen auf verschiedene Abstimmungen reagiert. Ob wir schnell genug sind, das wird sich erst im Kampf mit den Gegnern zeigen. Was wir mit Bestimmtheit sagen können – wir haben einen markanten Schritt nach vorne getan. Ob der gegen unsere Konkurrenz reicht, das ist eine andere Frage.»

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