MotoGP: Stefan Bradl fährt sein letztes Rennen

Martin Brundle: «Das kann sich keiner leisten»

Von Vanessa Georgoulas
Martin Brundle

Martin Brundle

Martin Brundle erwartet, dass die GP-Piloten fit genug sind, um die Saison 2020 nach der langen Corona-Pause in Angriff zu nehmen. Trotzdem werden die Formel-1-Stars kein leichtes Spiel haben, warnt er.

Acht Rennen auf sechs verschiedenen Strecken innerhalb von zehn Wochen: Die F1-Rennställe und ihre Fahrer werden im Corona-Jahr 2020 einen ganz besonderen WM-Kalender bewältigen müssen. Doch obwohl der letzte GP-Einsatz knapp sieben Monate zurückliegt, erwartet GP-Veteran Martin Brundle mit Blick auf die körperliche Herausforderung für die Fahrer keine grossen Probleme.

In seiner Vorschau zum verspäteten Saisonstart auf Skysports.com erklärt der heutige TV-Experte: «Wir haben in den 1980er und 1990er-Jahren pausenlos getestet, zwischen den Europa-Runden sassen wir auf irgendeiner Strecke drei Tage im Auto – so gesehen ist es eine Rückkehr zu diesem Programm.» Und er betont: «Ich glaube nicht, dass die Fahrer Mühe haben werden, ausser vielleicht, dass sie am Anfang etwas eingerostet sein werden. Die Strecke in Österreich ist aber körperlich besonders anspruchsvoll, sie sind also locker fit genug.»

Eine Herausforderung sieht er allerdings im Risiko-Management. Der Brite sagt dazu: «Das Bizarre ist, dass wir zum Saisonstart nicht wissen, wie viele Rennen wir haben werden und damit auch nicht klar ist, wie viele Punkte zur Verfügung stehen. Die Fahrer müssen also kontrolliert eingreifen, aber keiner kann sich beispielsweise auch einen risikofreien dritten Platz leisten, wenn er eine realistische Chance auf den Sieg hat.»

«Ich kann mir nicht vorstellen, dass Max Verstappen und Charles Leclerc auf der Rennstrecke so vorsichtig sein werden», prophezeit Brundle. «Aber es wird spannend zu sehen sein, wie die Fahrer die Notwendigkeit, jedes Rennen zu beenden, mit der maximalen Punkteausbeute kombinieren werden.»

«Und was noch eine grössere Herausforderung darstellt, ist die Knappheit von Ersatzteilen. Wenn sie zu viel Schrott produzieren, kann es sein, dass ihren Teams bei diesem unerbittlichen WM-Kalender der Nachschub ausgeht», warnt der 61-Jährige. «Die Fahrer werden sich ihre Duelle also wirklich gut aussuchen müssen.»

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