Mick Schumacher (Ferrari): Riesenfehler in Österreich
Von Startplatz 5 aus visierte der junge Mick Schumacher beim Formel-2-Saisonstart einen Podestplatz an. Vor einem Jahr war er von Rang 14 auf Platz 4 vorgeprescht, am Speed mangelt es also nicht. Den besten Start ins 40-Runden-Hauptrennen erwischte Callum Ilott, von Startplatz 3 unwiderstehlich in Führung, Mick Schumacher erkämpfte sofort Rang 3 – stark! An der Spitze ellbögelte sich Renault-Faher Guanyu Zhou vorbei am Ferrari-Junior Ilott. Weiter hinten legten sich ausgerechnet die beiden Red Bull-Junioren Yuki Tsunoda und Jehan Daruvala an, sie fielen weit zurück, der Japaner musste sich eine neue Fahrzeugnase abholen. Tsunoda erhielt eine Fünfsekundenstrafe, weil er Daruvala angestubst hatte.
Mick Schumacher blieb auf Schlagdistanz zu Leader Zhou und zu Ilott auf Rang 2, dahinter der Brasilianer Felipe Drugovich, Mick Schumachers Prema-Stallgefährte Robert Shwartzman (Formel-3-Champion von 2019), Renault-Junior Christian Lundgaard sowie der englischer Macau-Sieger Dan Ticktum.
Zhou führt nach einem Viertel der Renndistanz souverän, weiter hinten überholte Shwartzman mit einem blitzsauberen Manöver den Brasilianer Drugovich – Rang 4. Drugovich tauchte in die Boxengasse, um die weichen Reifen loszuwerden. Gleichzeitig rückte Ticktum auf Kosten von Lundgaard um einen Rang vor.
Erste Boxenstopps zeigten: Nach dem Wechsel auf die härtere Reifenmischung dauerte es sehr lange, bis diese Pirelli auf Temperatur kommen. Die ersten Drei – Zhou, Ilott und Schumacher – blieben vorderhand draussen.
In Runde 18 kam Leader Zhou an die Box, der Renault-Junior musste die Reifen flott auf Temperatur bringen. Zur Erinnerung: In der Formel 2 gibt es keine Heizdecken.
In Runde 19 ging Mick Schumacher in Führung, denn Callum Ilott holte frische Walzen ab. Der Engländer ging vor Zhou auf die Bahn zurück! Es hatte sich ausbezahlt, eine Runde länger draussen zu bleiben. Was würde nun Schumacher machen? Mick kam exakt zur Hälfte des Rennens herein, die Mechaniker von Prema vollführten einen perfekten Stopp – und Mick blieb unter den Piloten mit neuen Reifen vorne.
Zhou schnappte sich Ilott, die Reifen des Chinesen besser aufgewährmt, nun legte sich der Asiate Schumacher bereit, Mick machte seinen Dallara sehr breit, Zhou nutzte den verstellbaren Heckflügel, um vorbeizugehen, Schumacher nun unter Druck von Ilott, der Mick sogar kurz abstubste, aber beide konnten weitermachen – toller Motorsport!
In Runde 23 attackierte Ilott erneut, Schumacher widerstand. Aber eine Runde später konnte er nichts gegen den Engländer machen.
In Runde 27 wurde Zhou auf einmal langsamer, ein Problem mit der Schaltung, der Chinese konnte die höchsten Gänge nicht mehr anwählen, kroch an die Box zurück. Mit
Als Artem Markelov seinen Renner wegen eines Defekts neben die Bahn stellte, brachte die Rennleitung das Safety-Car auf die Bahn.
Callum Ilott jagte seinen ersten Sieg in der Formel 2: 2019 war er zwei Mal Dritter geworden (in Spanien und Russland), Mick Schumacher im Nacken, dahinter Marcus Armstrong und Robert Shwartzman, alle vier aus der Ferrari-Fahrerakademie!
Ilott reagierte beim Re-Start sehr souverän, aber dann Schreckmoment für die Fans von Mick Schumacher – er rutschte auf der Jagd nach Ilott von der Bahn und fiel auf Rang 13 zurück. Die Frage nun: Würde er vielleicht noch Rang 8 erobern und damit am Sonntag von Pole starten können, wenn die Reihenfolge der ersten Acht umgedreht wird?
Armstrong musste sich mit Zähnen und Klauen gegen den starken Shwartzman wehren. Mick Schumacher rückte weiter hinten noch auf Rang xx vor.
Sieg für Callum Ilott, vor Armstrong, Shwartzman, Lundgaard, Ticktum, Alesi, Delétraz, Drugovich, Matsushita und Nissany, Mick Schumacher dahinter enttäuschter Elfter.