Österreich-Sieger Valtteri Bottas: «Ich hatte Angst»
Sieger Valtteri Bottas
Wie vor einem Jahr in Australien hat Valtteri Bottas den ersten WM-Lauf der Formel-1-Saison gewonnen, damals in Australien, nun in Österreich. Es ist sein achter Sieg in der Formel 1 und der zweite auf dem Red Bull Ring nach 2017.
Der Sieg hing am seidenen Faden: Immer wieder meldeten sich die Ingenieure am Funk und baten Bottas und auch Lewis Hamilton inständig, den Randsteinen fernzubleiben. Die Datenaufzeichnung in der Box der Weltmeister zeigte, dass das Gerüttel auf den Kerbs die Sensoren des Getriebes durcheinander brachten. Die Gefahr bestand, dass sich die Kraftübertragung abmeldet.
Zudem hatte der 30jährige Finne die ganze Zeit Weltmeister Lewis Hamilton im Nacken, auch keinen Anblick, den man im Rückspiegel sehen möchte. Am Schluss löste sich das Problem Hamilton von selber (der Engländer kassierte eine Fünfsekundenstrafe), das das Problem Technik nicht.
Bottas musste nach dem Rennen zunächst erst mal tief durchatmen: «Der Druck im ganzen Grand Prix war extrem hoch. Ich hatte Angst um meinen Wagen, wir mussten mit dem Auto behutsam umgehen, wegen Problemen mit den Getriebesensoren.»
«Ich bin froh, dass es beide Wagen ins Ziel geschafft haben, das ist auch ein solides Ergebnis in der Team-Wertung. Das ist für mich ein toller Start in die Saison.»
«Bei der ersten Safety-Car-Phase habe ich noch gedacht: Gut, das kann es hier geben. Aber als der Führungswagen erneut und erneut rauskam, dachte ich – nein, nicht schon wieder!»
Bottas blieb bei jedem Re-Start sehr cool und gab sich keine Blösse. Valtteri: «Ich konnte das Rennen weitgehend kontrollieren.»
«Es ist nie leicht, ein Formel-1-Rennen zu gewinnen. Am Anfang fühlte ich, dass ich den Grand Prix von der Spitze aus kontrollieren kann, aber dann begannen die Sensoren zu spuken. Ich erhielt den Befehl, den Randsteinen wegzubleiben. Zum Glück waren meine Re-Starts sauber, und ich konnte sie schon mal für das nächste Rennen hier üben!»
«Als ich den Befehl bekam, musste ich meine ganzen Linien ändern, zumal ja hinter mir Hamilton lag, der offenbar die ganze Piste nutzte, um mich zu jagen. Es dauerte einen Moment, mich daran zu gewöhnen, den Randsteinen fern zu bleiben. Nach einigen Runden habe ich mich daran gewöhnt. Das fühlte sich ein wenig seltsam an, aber es war das Richtige, um den Sieg nicht zu gefährden.»