Ferrari in Alarmstufe rot: Neue Teile kommen früher!
Mattia Binotto, Louis Camilleri und Charles Leclerc in Bahrain 2019
Ferrari steht unter immensem Druck, nachdem Teamchef Mattia Binotto in Österreich erklärt hat, wieso die Roten hinterherfahren: «Wir fahren den Wagen bisher in der Konfiguration wie zum Schluss der Testfahrten von Barcelona. Die Erkenntnisse aus den Wintertests haben uns dazu bewogen, die Entwicklungsrichtung zu ändern, vor allem in Bezug auf die Aerodynamik. Wir mussten zunächst verstehen, wieso sich die Ergebnisse von der Testbahn nicht damit deckten, was wir uns vom neuen Wagen erhofft hatten. Wir fanden es letztlich kontraproduktiv, die eingeschlagene Richtung weiter zu verfolgen. Wir haben gemerkt: So hätten wir unser Ziel nicht erreichen können.»
«Wir haben uns also an die Arbeit gemacht, im vollen Wissen, dass wir die neuen Teile nicht für das erste Rennen bereit haben würden. Unser Plan besteht darin, sie am dritten GP-Wochenende auf dem Hungaroring auf die Strecke zu bringen.»
Dieser Plan ist veraltet. Vielmehr ist das Entwicklungsprogramm so intensiviert worden, dass erste Teile des eigentlich für Ungarn geplanten Evo-Pakets schon in wenigen Tagen am Wagen montiert sein sollen!
Ferrari teilt mit: «Das Modell SF1000 hat nicht unseren Erwartungen entsprochen. Es besteht die Hoffnung, dass wir die Einführung aerodynamischer Verbesserungen vorziehen. Wir gehen nicht davon aus, dass diese Teile bewirken, dass der Abstand zur Spitze geschlossen wird. Aber die Fortschritte durch diese Teile sollten den Fahrern bessere Möglichkeiten schenken und Ferrari in der Reihenfolge vorrücken lassen. Die Tatsache, dass wir ein zweites Rennen auf der gleichen Bahn unmittelbar nach dem ersten fahren, lässt zudem einen direkten Vergleich zwischen bisherigen und neuen Teilen zu.»
Ferrari-CEO Louis Camilleri: «Wir wissen, dass wir sehr viel Arbeit vor uns haben. Ferrari sollte nicht von solchen Startplätzen ins Rennen gehen. Wir müssen sofort reagieren und sollten in allen Belangen zulegen. Ich bin erfreut zu sehen, wie das Team reagiert. Ich freue mich auch zu erleben, wie alle Mitarbeiter in schwierigen Zeiten zusammenrücken und die Ärmel hochkrempeln. Hier geht es nicht nur darum, morgen auf die Bahn zu bringen, was für übermorgen geplant war. Wir müssen das komplette Entwicklungsprogramm beschleunigen.»