Vettel-Kritik am SF1000: Das steckt im Ferrari
Sebastian Vettel und Carlos Sainz kurz vor der Kollision
Sebastian Vettel hatte den Schuldigen sehr schnell ausgemacht: Es lag vor allem am Ferrari, dass er sich beim Saisonauftakt der Formel 1 in Spielberg in der entscheidenden Szene in Runde 31 gedreht hatte. «Ich bin froh, dass ich mich nur einmal gedreht habe», sagte er und gab sich keine Mühe, Kritik an seinem aktuellen Arbeitgeber zurückzuhalten: «Ich hatte unheimlich Mühe, das Auto auf der Strecke zu halten.»
In Kurve drei hatte Vettel – so die Ironie der Geschichte - seinen Ferrari-Nachfolger Carlos Sainz im McLaren auf der Innenseite attackiert, dabei kam es zur Berührung und Vettel drehte sich. Platz acht war weg, der Deutsche fiel ans Ende des Feldes zurück.
«Es war sehr schwierig und wurde eng. Ich war am Limit, weil ich einfach so nah wie möglich dran sein wollte und verlor das Heck. Aber das ist heute ehrlicherweise ein paar Mal passiert», sagte Vettel.
Es sei mit Sicherheit nicht das Auto gewesen, das er am Freitag gehabt habe: «Ich weiß nicht wieso, wir müssen schauen, woran es liegt. Wir haben versucht, etwas zu finden, aber es schien alles in Ordnung. Das Rennen war eine Bestätigung, dass die Richtung nicht stimmt», sagte er: «Ich glaube, ich war heute in der letzten Runde so schnell wie am Freitag in der ersten Runde mit vollem Tank. Das kann irgendwo nicht ganz stimmen», so der 33-Jährige, dessen Vertrag bei Ferrari nach dieser Saison ausläuft und nicht verlängert wird.
Die chaotische Schlussphase mit einigen Ausfällen spülte Vettel noch in die Punkte, er wurde Zehnter. Für Vettel ist aber klar: Mit der Spitze könne er momentan «nicht viel mitreden.»
Was ist stattdessen drin, was steckt im Ferrari? «Unter normalen Umständen ist der fünfte, sechste, siebte Platz das, was in uns steckt.»
Das mag sein. Wie sein Teamkollege Charles Leclerc allerdings zeigte, kann man aber mit dem Ferrari auch Zweiter werden, wenn man unter chaotischen Umständen clever agiert.