Christian Horner: Red Bull Racing mit DAS-Lenksystem
Christian Horner
Der Engländer Christian Horner, Teamchef der vierfachen Weltmeister von Red Bull Racing, war einer der Gäste der Sondersendung «Sport und Talk», dieses Mal nicht aus dem Hanga-7, sondern direkt vom Red Bull Ring. Horner hat für den frühen Ausfall von Max Verstappen in Spielberg, mussmasslich wegen eines elektrischen Defekts, diese Erklärung: «Wir haben alle Teile jetzt genauer angeschaut. Wir kennen das Problem und müssen das jetzt gemeinsam mit Honda klären. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden für alle vier Autos.»
Ein heißes Thema bleibt das Lenksystem «dual axis steering» (DAS) von Mercedes-Benz. Horner erklärt, wieso Red Bull Racing in Österreich gegen das System einen Protest einlegte, der von den Regelhütern des Autosport-Weltverbands FIA abgelehnt wurde: «Aus unserer Sicht war das eine Grauzone. Mercedes brachte das Argument vor, DAS gehöre zum Lenksystem, wir fanden, in dieser Form ist das Teil der Aufhängung. Letztlich dient es dem Aufwärmen der Reifen.»
Horner erinnert sich: «Der technische Delegierte war in Spielberg auch bei der Anhörung. Durch den Protest am Freitag hatte das Thema dann keinen Einfluss mehr auf das restliche Wochenende. Aber wir wollten auf alle Fälle Klärung haben, bevor wir das Rennen fahren.»
In der Rennwagenfabrik in Milton Keynes rauchen jetzt die Köpfe: «Wir stecken da viele Mittel hinein», sagt Horner. «Vielleicht suchen wir noch eine extremere Lösung, nachdem das ja jetzt erlaubt ist.»
Zur Kollision zwischen Alex Albon und Lewis Hamilton, die den Thai-Briten einen Podestplatz kostete, sagt Horner: «Wir hatten es bis zu diesem Zeitpunkt strategisch sehr gut gemacht, haben Alex reingeholt und den weichen Reifen aufgezogen. Alex musste diesen Vorteil schnell nutzen. Er hatte so viel mehr Speed als Lewis. Er dachte, er sei schon an Hamilton vorbei. Ich denke sogar, Alex hätte die Chance, dieses Rennen zu gewinnen. Er war mit unserer Strategie pro Runde 1,2 Sekunden schneller als die Mercedes.»
Zur Arbeit in der Ära Corona meint der Engländer: «Du hast plötzlich ein paar Jobs zusätzlich, die du sonst nicht hast. Wir hatten das Glück, dass das Wetter gut war. Es galt zuhause drei Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren zum konzentriert Arbeiten am Computer zu bewegen. Ich habe auch Rasen gemäht. Das Ganze war sehr ungewöhnlich. Ich glaube, ich war erstmals seit meiner Schulzeit so lange zu Hause.»