«Peinlicher Dreher»: Volle Breitseite gegen Vettel
Sebastian Vettel
Schlechter hätte es nicht laufen können für Sebastian Vettel: Der Deutsche steht bei Ferrari auf dem Abstellgleis, seine Zukunft ist offen, sein Teamkollege Charles Leclerc die Nummer eins bei den Roten.
Und anstatt es dann seinen Kritikern beim Auftakt der Formel 1 in Spielberg zu zeigen, dreht er sich und wird am Ende nur Zehnter, während Leclerc als Zweiter auf dem Podium steht.
Der Dreher hängt dem Deutschen noch nach. Er schob das Malheur mit McLaren-Pilot Carlos Sainz in erster Linie auf das schwer zu fahrende Auto. Eine Begründung, die bei den Experten nicht gut ankommt.
«Ganz ehrlich gesagt ist das eher eine Sache, die einem Nachwuchsfahrer passieren sollte - aber nicht Sebastian. Ich weiß auch nicht, was manchmal in ihm vorgeht», sagte Sky-Experte Ralf Schumacher.
RTL-Kollege Nico Rosberg sparte ebenfalls nicht mit Kritik. «Das war eine eklatante Fehleinschätzung der ganzen Situation, wie es ihm schon oft passiert ist. Unerklärlich irgendwie. Immer wieder diese Fehler, wenn er sich beim Überholen nach innen dreht», so der Weltmeister von 2016.
«Ich fand es auch ernüchternd, wie er sich rausgeredet hat. Er sagt, Ferrari wird höchstens Sechster oder Siebter, aber sein Teamkollege ist Zweiter. Da geht schon was mit dem Auto», so Rosberg.
Die chaotische Schlussphase mit einigen Ausfällen hatte Vettel noch in die Punkte gespült, er wurde Zehnter. Für Vettel ist aber klar: Mit der Spitze könne er momentan «nicht viel mitreden. Unter normalen Umständen ist der fünfte, sechste, siebte Platz das, was in uns steckt.»
Rosberg glaubt, dass die Situation für Vettel bei Ferrari nun noch schwieriger werde wird. «Sebastian fängt jetzt wieder ganz unten an im Team, da zählen auch die vier Weltmeister-Titel nicht mehr – du musst jetzt zeigen, dass du es auch verdienst.»
Auch Ex-Weltmeister Jenson Button ließ kein gutes Haar an Vettels Rennen. «Das war ein ziemlich peinlicher Dreher. Ich habe mich eigentlich immer für Seb stark gemacht, aber das war einer, auf den er zurückschauen und über sich selbst sehr verärgert sein wird. Glücklicherweise fahren wir schon am nächsten Wochenende wieder. Da wird er hoffentlich ein besseres Rennen haben.»