Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Nico Hülkenberg-Comeback: Wer ist nächster Reservist?

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg steigt ein – im Overall von Lance Stroll

Nico Hülkenberg steigt ein – im Overall von Lance Stroll

​In Silverstone ist passiert, womit gerechnet werden musste: Ein Fahrer ist Corona-positiv, getroffen hat es den Mexikaner Sergio Pérez. Racing Point holte Nico Hülkenberg. Was würden andere Teams machen?

Sergio Pérez befindet sich in einer zehntägigen Isolation. Er war nach Mexiko gereist, um seine Mutter im Krankenhaus zu besuchen. Als er in Silverstone ankam, wurde er positiv auf Corona getestet. Racing Point reagierte schnell und holte Nico Hülkenberg nach England.

Was die Frage aufwirft: Wer würde für die anderen Stammfahrer das Lenkrad übernehmen? Die Rennställe gehen da ganz unterschiedlich vor. Einige haben beim Autosport-Weltverband offiziell einen Ersatzfahrer nominiert. Andere greifen auf Piloten zurück, die bei gegnerischen Rennställen unter Vertrag sind. Und dann haben wir natürlich noch jene Piloten, die leicht einspringen könnten, derzeit aber keinen Stammplatz haben – Fahrer wie Fernando Alonso, Nico Hülkenberg oder Sergey Sirotkin.

Mercedes hat als GP-Reservisten den Formel-E-Fahrer Stoffel Vandoorne nominiert, der 28jährige Belgier fuhr von 2016 bis 2018 bei McLaren. Auch der Mexikaner Esteban Gutiérrez könnte einspringen.

Bei Ferrari ist Antonio Giovinazzi offiziell der dritte Mann, sollte er für Vettel oder Leclerc aufgeboten werden, würde er von Alfa Romeo Racing zu Ferrari wechseln. Bei Alfa Romeo wäre es dann an Robert Kubica, an die Seite von Kimi Räikkönen zu rücken.

Red Bull hat für beide Rennställe (Red Bull Racing und die Scuderia AlphaTauri) den Brasilianer Sérgio Sette Câmara gemeldet. Der Westschweizer Sébastien Buemi ist seit 2011 Test-, Ersatz- und Simulationsfahrer. Können Verstappen oder Albon von RBR nicht fahren, liegt es auf der Hand, einen AlphaTauri-Fahrer zu holen (also Gasly oder Kvyat, beide mit RBR-Erfahrung) und den südamerikanischen Ersatzmann ins Auto von AlphaTauri zu setzen.

Im vergangen Jahr war der Moskauer Sirotkin Reservist von McLaren. Ein Abkommen mit Mercedes als Motorlieferant ab 2021 schliesst die Verwendung von Mercedes-Reservisten mit ein.

Das gilt heute schon für Racing Point. Auch wenn sich Teamchef Otmar Szafnauer letztlich nicht für einen Mercedes-Fahrer entschieden hat. Der in Rumänien geborene US-Amerikaner sagt: «Stoffel ist mit der Formel E in Berlin, der Belgier kam also nicht in Frage. Esteban Gutiérrez kennt unser Team einfach nicht so gut wie Nico, und wir fanden es ideal, einen Mann zu holen, den wir kennen und der mit unseren Jungs vertraut ist. Gegen Nicky de Vries sprach, dass er keine Formel-1-Rennen bestritten hat.»

Renault hätte bei einem Corona-Fall mit Daniel Ricciardo oder Esteban Ocon ein Problem: Ihre Junioren Guanyu Zhou (China) und Christian Lundgaard (Dänemark) besitzen keine Formel-1-Superlizenz.

Bei Haas sind die Testfahrer Louis Delétraz und Pietro Fittipaldi automatisch auch die Reservepiloten.

Williams hat Anfang 2020 den früheren Renault-Zögling Jack Aitken aus England als Reservisten bestätigt.

Bei Nico Hülkenberg ging übrigens alles so schnell, dass er am Freitag mit einem Overall von Lance Stroll gefahren ist.

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