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Protest Renault gegen Racing Point: So geht’s weiter

Von Adam Cooper
Racing Point gegen Renault

Racing Point gegen Renault

​Renault hat in Österreich und Ungarn Protest eingelegt gegen Racing Point, es geht um den Vorwurf, Teile des 2019er Mercedes kopiert zu haben. Die Anhörung des Falles findet zwischen den zwei Silverstone-GP statt.

Vertreter des Werksrennstalls von Renault wurden zwei Mal bei den Rennkommissaren vorstellig: Im Anschluss an den Grossen Preis der Steiermark und auch nach dem WM-Lauf von Ungarn legte Renault gegen Racing Point Protest ein, beide Male aus dem gleichen Grund. Renault glaubt zu wissen, dass die Bremsbelüftung des 2020er Racing Point der Lösung am 2019er Mercedes entspreche. Das wäre verboten.

Und so geht es in diesem Fall weiter: Da Racing Point keinen Grund erkennt, am Rennwagen etwas zu ändern, wird der Wagen von Lance Stroll und Nico Hülkenberg in gleicher Spezifikation antreten wie auf dem Red Bull Ring und auf dem Hungaroring, was die Bremse angeht. Daher ist damit zu rechnen, dass Renault am Abend des britischen Grand Prix einen dritten Protest einlegen wird.

In den vergangenen Wochen haben beide Rennställe umfangreiche Dossiers erstellt, welche ihren Standpunkt beweisen sollen. Aber Racing Point-Technikchef Andy Green ist gelassen. «Wir glauben, dass wir unseren Fall sehr stark verteidigen können. Wir haben in der vergangenen Woche Dokumente an den Autosport-Weltverband FIA eingereicht, unsere Anwälte haben sich mit dieser Sache intensiv beschäftigt. Wir glauben, der Protest wird abgeschmettert, weil wir nichts getan haben, was gegen das Reglement wäre.»

Am Hungaroring sagte Racing Point-Teamchef Otmar Szafnauer: «Es ist rundweg unmöglich, dass unsere Fahrzeugteile illegal sind. Bremsbelüftungen sind überaus komplex, entsprechend lange dauert es, sie zu entwerfen und zu bauen. Wir haben 886 verschiedene Konstruktionszeichnungen unserer Bremsbelüftungen vorzuweisen.»

Eine erste Anhörung des Falles wird für die Tage zwischen den beiden WM-Läufen von Silverstone erwartet.

Szafnauer gibt zu: Einen Plan B gibt es nicht. «Keiner soll annehmen, dass wir einfach ins Regal greifen und eine andere Belüftung hervorzaubern. Wir haben keinen Plan B, weil unsere Bremsbelüftung reglementskonform ist. Und daher bleibt sie unverändert im Einsatz. Wir hatten unsere Pläne der FIA vorgelegt, und das Urteil jener Experten bestand darin, dass alles in Ordnung ist. Aber das nützt beim Rechtssystem der Formel 1 nichts. Denn es obliegt den Rennkommissaren, nach einem Protest die Legalität von Teilen zu beurteilen.»

Will heissen: Rennkommissare können zu einer anderen Einschätzung kommen als die technischen Delegierten der FIA, welche das Rennwagenwerk von Racing Point in Silverstone besucht hatten, um sich den Wagen im Detail anzuschauen.

Beide Rennställe können gegen das Urteil, wie auch immer es ausfällt, Berufung einlegen.

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